Ziemlich irrelevant?

Die PRESIDENTS OF THE USA kehren zurück

Es gibt Sachen auf dem Planeten Pop, an denen kommt man nicht vorbei. Wenn eine Band, die The Presidents Of The United States Of America heißt, im Wahlfiaskojahr ihre Wiedervereinigung bekannt gibt, (ragt man schon mal nach: Bush oder Gore? „Bush wird’s schwer haben“, meint Gitarrist Dave Dederer, „weil jeder weiß, dass er die Wahl gestohlen hat. Er tut mir leid.“

Um „Freaked Out And Small“ andererseits, das neue Album seiner Band, macht er sich keine Sorgen, obwohl es etwas mit George W. gemein hat: Beide sind nicht sophisticated. Die Presidents waren es zumindest mal. Aul seinem Debüt von 1995 entwarf das Seattle-Trio aus exotischen Saiteninstrumenten und viel handwerklichem Knowhow einen schnittigen wie schrulligen Powerpop. Das Zeug rockte nicht nur, es schnitt auch Grimassen – und warf mit „Lump“ und „Kitty“ veritable Indie-Hits ab. Als Trendsetter für die Bloodhound Gangs dieser Welt sieht Dederer seine kleine Kombo trotzdem nicht: „Wir waren vielseitiger. Und hatten nicht diesen pubertären Humor!“

Dass die neue Platte – ein Rückschritt zum klassischen Rock-Instrumentarium – „unsere bisher beste“ ist, versteht sich von selbst. Illusionen, was den eigenen Status im Musikgeschäft angeht, macht sich Dederer allerdings nicht: „Wir sind ziemlich irrelevant.“

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