30. We Can Work It Out

Autor: McCartney/Lennon | Aufgenommen: 20. und 29. Oktober 1965 | Veröffentlicht: 22. November 1965

8 Wochen; Nr. 2

Der Song zieht den Hörer mitten in eine Auseinandersetzung zwischen good Cop und bad Cop, zwischen optimistischen Refrains und warnenden Versen wie „Our love may soon be gone“. „We Can Work It Out“ ist ein mutmachender McCartney-Song, der nach einem Streit mit seiner Freundin Jane Asher entstand. Mit dräuenden Moll-Akkorden lieferte Lennon allerdings gleich die dunkle Sicht der Dinge: „Life is very short, and there’s no time for fussing and fighting.“ „Paul“, so Lennon, „schreibt natürlich:, We can work it out‘. Der echte Optimist. Ich dagegen: ungeduldig.“

In den EMI-Studios war die Band zufällig auf ein altes Harmonium gestoßen, und McCartney erinnert sich, dass er in dem Moment dachte: „Hm, das könnte eine nette Klangfarbe liefern.“ Harrison schlug dann vor, für die Bridge statt dem vorherrschenden 4/4-lieber einen Walzer-Takt zu verwenden. Gerade durch den unorthodoxen Wechsel auf den 3/4-Takt scheint das alte Harmonium den Klang eines Zirkuskarussells anzunehmen. Elf Stunden Studio-Arbeit investierten sie in den Feinschliff von „We Can Work It Out“ – mehr als für jede andere Aufnahme zuvor.

Die Spannung in den Lyrics, der Gegensatz zwischen dem hoffnungsvollen McCartney und dem defätistischen Lennon, gaben vielleicht schon einen Vorgeschmack darauf, wie sich die beiden im Lauf der kommenden Jahre auseinander entwickeln würden. „Sie gingen erstmals durch eine Phase, in der sich Risse in ihrer Gemeinschaft zeigten“, so Ray Davies. „Eine meiner kleinen Theorien ist: Jede Karriere hat ihre eigene Geschichte, und wenn man sich die Songtitel anschaut, erzählen sie oft, was sich hinter den Kulissen bereits anbahnte.“

Auf dem Album: „Past Masters“

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