46 Künstler wollen Radiohead daran hindern, in Israel aufzutreten

Mit einem offenen Brief versuchen Thurston Moore, Roger Waters und viele andere, Radiohead dazu zu bewegen, nicht in Tel Aviv zu spielen. Der Hintergrund ist hochpolitisch.

Mit einem offenen Brief an Radiohead wollen insgesamt 46 Musiker, Künstler, Schriftsteller und politische Aktivisten ein Konzert der britischen Band im Hayarkon Park in Tel Aviv am 19. Juli verhindern. Zu den Unterzeichnern gehören laut „The Quietus“ u.a. Thurston Moore, Young Fathers, Maxine Peake, Adrian Sherwood, Roger Waters und Ken Loach.

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Die Unterstützer des offenen Briefs fordern, dass sich Radiohead einem Boykottaufruf mehrerer palästinensischer Organisationen anschließt. Diese richten sich gegen die Siedlungspolitik der israelischen Regierung, die nach Vorstellung der Aktivisten nur dazu führe, dass ein Friedensabkommen zwischen Israel und einem zu gründenden Palästinenserstaat unmöglich gemacht werde.

Tibet, Palästina, Südafrika

Die Initiatoren fordern Thom Yorke und seine Bandkollegen auch deswegen auf, nicht in Tel Aviv zu spielen, weil Radiohead sich in der Vergangenheit schon mehrfach für die Unabhängigkeit Tibets eingesetzt hätten. Dabei vergleichen die Autoren des offenen Briefs die Situation der Tibeter mit jener der Palästinenser und erinnern an das, „was Künstler einst gegen die Unterdrückung in Südafrika getan haben: fortbleiben, bis die Apartheid beendet ist“.

In dem Dokument werden Radiohead direkt von Thurston Moore und seinen Kollegen angesprochen. „Und seit Radiohead an einem Gig für das 50. Jubiläum der Erklärung der Menschenrechte teilgenommen haben, wundern wir uns, warum ihr einfach einen Aufruf zum kulturellen Boykott missachtet, der den Rechten der Palästinensern zugute kommt“, heißt es an einer Stelle.

Noch keine Reaktion

Der ehemalige Sonic-Youth-Kopf ergänzt: „Es ist nur ein sehr kleines Opfer, um diejenigen zu unterstützen, die sich gegen staatlich organisierten Faschismus auflehnen.“ Bisher haben Radiohead noch nicht auf den offenen Brief reagiert.

In einem Video, das seit März 2017 im Netz zu finden ist, spricht der palästinensische Journalist Ali Al-Arian Thom Yorke persönlich an, damit dieser in dem Fall noch einmal über die Tour-Planung von Radiohead nachdenken kann.

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Zuletzt mussten auch Nick Cave And The Bad Seeds heftige Kritik einstecken, weil die Band einen Auftritt in der Menorah Arena in Tel Aviv geplant hatte.

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