Tami Neilson
„Neon Cowgirl“
Outside (VÖ: 11.7.)
Selbstbewusstes Spiel mit Country-Traditionen.
Eine neue Country-Interpretation ist gerade der heiße Scheiß. Die Kanadierin mit Wahlheimat Neuseeland nimmt in dieser Gemengelage eine besondere Rolle ein. Fest verankert in der Community, gilt Tami Neilson trotz der geografischen Distanz als Insider-Star in Nashville. Sie arbeitet mit US-Kolleginnen wie Ashley McBryde oder Grace Bowers, auch Songwriter JD McPherson ist auf ihrem neunten Studioalbum dabei.
Die 48-Jährige kombiniert einen eigenwilligen Mix aus Retro-Style, Americana-Glamour und Feminismus. Mit R&B-Legende Mavis Staples (85) pflegt Neilson ein inniges Verhältnis, musikalisch streift sie durch die Subgenres. „Salvation Mountain“ ist hüpfender Rockabilly, der Titelsong eine feine Ballade in der Tradition von Roy Orbison. „Borrow My Boots“ feiert als Revuenummer weibliches Empowerment. Tami Neilson spielt also kenntnisreich mit den Traditionen, wie es einst die große Amy Winehouse mit dem Erbe von Motown tat.
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Diese Review erschien zuerst im Rolling Stone Magazin 7/2025.
