Metallica: Was sind ihre absoluten Lieblingssongs?

Brisante Frage. Die Vier liefern im Podcast eigenwillige Antworten. Auch ein Walzer ist darunter

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Metallica fühlen sich mal wieder auf den Zahn. Doch keine Angst. Es gibt diesmal keine länglichen Psycho-Debatten um den Zustand der Bandgemeinschaft.

In ihrem Leib-und-Magen-Podcast „Metallica Report“ gehen sie der auch nicht immer einfachen Frage nach: Was ist der beste Song aller Zeiten?
Simple Aufgabenstellung. Doch es gibt tausende Möglichkeiten, die einem dabei durch den Kopf schwirren.

Die „Report“-Gastgeber Steff und Renée sind mittlerweile bei Ausgabe 100 angelangt. Anlässlich dieses Meilensteins hatten sich James, Lars, Kirk und Robert zu einer Frage- und Antwortrunde versammelt, die auch direkte Eingaben der Fans ermöglichte.

Strauss meets Metal

Gitarrist Kirk Hammett war der erste, der sich mutig der Herausforderung stellte, wirklich nur einen einzigen Song zu nennen. Eine eigenwillige Antwort, die möglicherweise die Saga von der Bruderschaft zwischen Metal und Klassik befeuert.

„Johann Strauss‘ ‚’Blue Danube‘, also der Klassiker „An der Schönen Blauen Donau“ entfuhr es ihm. „Jedes Mal, wenn ich es höre, geht es mir ans Herz. Ich weiß nicht, warum. Aber es ist einfach ein wunderschönes Stück Musik.“ Nachdem er sich von Lars Ulrich über seine Auswahl, ein lieblicher Walzer, eine Art Standpauke anhören musste, meinte Hammett mt gespielter Unterwürfigkeit: „Warum musstest du mir das antun? (und lacht).“

Sänger James Hetfield schlug zunächst einen Haken: „Also ein Song für jede Stimmung, jeden Tag, jede Situation? Also wenn ich am Steuer sitze, ist ‚Ace of Spades‘ von Motorhead mein Favorit“.

Um dann noch mal eine Ehrenrunde zu drehen, zwischen Songwriting und Einfluss.

„So bieder und simpel das auch klingen mag; ‚Stairway to Heaven‘ ist einfach der dieser Songs, den SO viele Bands versucht haben, nachzuahmen. Man fängt leicht an und endet tonnenschwer. Siehe ‚Free Bird‘ von Lynyrd Skynyrd. Es gibt so viele Songs, die nach diesem Prinzip funktionieren.“

„Back in Black“ statt „Back to Black“

Auch Lars Ulrich will sich nicht auf eine One-and-Only-Nennung festlegen. Den Gedanken des Kollegen Hetfield folgend, bleibt er bei der handwerklichen Finesse: „Wenn man auf diese Art von Stimmung steht, dann würde ich ‚Child of Time‘ von Deep Purple dazu schmeißen“, so der Schlagzeuger. „Und wenn man das Gegenteil will… Wenn es um die Einfachheit eines Songs geht, und es ist schwieriger, einen einfachen Song zu schreiben als umgekehrt. Dann ist das erste, was mir einfällt: ‚Supersonic‘ von Oasis“.

Bassist Robert Trujillo sprengte gegen Ende mal eben die Spielregeln. Immerhin scherzte er, dass es „wie ein einziger guter Song“ auf ihn wirken würde. Seine Wahl? AC/DCs „Back in Black“. Ein Album wie Donnerhall. Kurz noch eine Klarstellung von ihm, dass er AC/DC meinte und nicht „Back To Black“ von Amy Winehouse. „Jeder Song auf diesem Album ist crazy.“

„Ok, verstanden!“, setzte James Hetfield den Schlussakkord, den wohl alle abnicken konnten: „Alles von Black Sabbath!“

Ralf Niemczyk schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.