USA will Visa für britische Rapper Bob Vylan wegen Israel-Hass entziehen
„Death to the IDF“-Sprechchöre in Glastonbury sorgen für diplomatische Konsequenzen – kein USA-Visum für Bob Vylan?
Das US-Außenministerium prüft die sofortige Aufhebung der Einreisevisa für das britische Punk-Rap-Duo Bob Vylan, das mit antisemitischen Parolen bei einem Auftritt auf dem Glastonbury Festival weltweit für Empörung gesorgt hat. Sänger Pascal Robinson-Foster, der unter dem Namen Bobby Vylan auftritt, hatte in seiner Show das Publikum wiederholt zu Hass-Parolen wie „Death, death to the IDF!“ aufgefordert. Nun droht dem Musiker das Aus für seine geplante US-Tour.
Ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums sagte exklusiv gegenüber „The Daily Wire“, dass man sich bereits in der Prüfung befinde, die Visa des Duos zu widerrufen, bevor sie im Rahmen ihrer „Inertia Tour“ durch rund zwanzig US-Städte touren. Geplante Stationen sind unter anderem Washington, D.C., New York City, Boston, Los Angeles und Nashville.
„Die US-Regierung wird unter der Trump-Administration keine Visa für Ausländer ausstellen, die Terroristen unterstützen“, erklärte der Beamte.
Bühne für Hass: Live auf BBC übertragen
Während ihres Auftritts auf der „West Holts“-Bühne, der auch im BBC-Livestream zu sehen war, skandierte Vylan: „Free, free Palestine. Aber habt ihr das hier schon gehört? Death, death to the IDF! From the river to the sea, Palestine must be free – inshallah!“ Diese Aussagen stießen auf scharfe Kritik von Organisationen wie StopAntisemitism, deren Direktorin Liora Rez erklärte: „Antisemiten haben in den USA keinen Platz. Wir begrüßen das entschlossene Handeln des Außenministeriums.“
US-Justizministerium schaltet sich ein
Leo Terrell, Vorsitzender der Task Force zur Bekämpfung des Antisemitismus im US-Justizministerium, kündigte an, am Montag persönlich Außenminister Marco Rubio zu kontaktieren. Um sicherzustellen, dass Vylan nicht in die USA einreisen darf. In einem Statement sagte Terrell:
„Diese abscheulichen Parolen haben in einer zivilisierten Gesellschaft keinen Platz. Unsere Task Force wird mit dem Außenministerium zusammenarbeiten. Alles, um Maßnahmen zu prüfen und die Verbreitung antisemitischer Gewaltaufrufe auf US-Boden zu verhindern.“
Polizei in Großbritannien ermittelt – Kritik an BBC wächst
Auch in Großbritannien wird der Fall nun strafrechtlich untersucht. Die Polizei von Avon and Somerset erklärte, man prüfe, ob ein Straftatbestand vorliegt. Die Kulturministerin Lisa Nandy forderte von der BBC eine dringende Erklärung über die unzureichende Überprüfung des Acts. Premierminister Keir Starmer sprach von „entsetzlicher Hassrede“.
Die BBC räumte ein, dass „einige Äußerungen während des Auftritts von Bob Vylan zutiefst beleidigend“ gewesen seien. Und verwies auf eine Bildschirmanzeige, die vor diskriminierender Sprache warnte.
Doppelmoral und selektiver Aktivismus?
Der Künstlername „Bob Vylan“ wird von vielen als respektlose Persiflage auf Bob Dylan gewertet. Den jüdischen Songwriter, der 1983 mit „Neighborhood Bully“ ein pro-israelisches Lied veröffentlichte. Kritiker werfen dem Duo zudem selektive Empörung vor. Während gegen Israel gehetzt wird, fehlen vergleichbare Aufrufe gegen Menschenrechtsverletzungen durch China, Russland oder den Sudan.
Vylan verteidigte sich auf Instagram: „Wir müssen die nächste Generation ermutigen, das Feuer der Veränderung weiterzutragen. Auf der Straße, online und auf jeder Bühne, die uns geboten wird.“
Weitere Vorfälle bei Glastonbury – auch Kneecap unter Beschuss
Nicht nur Bob Vylan, auch die irische Rap-Gruppe Kneecap skandierte bei Glastonbury „Free Palestine“. Die Band ist bereits in der Vergangenheit durch mutmaßliche Verbindungen zur Hisbollah aufgefallen. Ein Mitglied soll laut Associated Press im November 2024 bei einem Londoner Konzert eine Hisbollah-Flagge gezeigt haben. Und wurde daraufhin unter dem Terrorismusgesetz angeklagt.
Das Festivalgelände war gespickt mit palästinensischen Fahnen und Botschaften wie „This country was built on the backs of immigrants“. Vylan selbst erklärte provokant auf der Bühne: „Ihr wollt euer Land zurück? Shut the f** up.“*