Clooney, Crack und „Diktator“ Trump: Hunter Biden rechnet in wildem Interview ab
Der ehemalige First Son attackiert Demokraten, die öffentlich forderten, sein Vater solle aus dem Präsidentschaftsrennen 2024 aussteigen
Fast genau ein Jahr nachdem sein Vater aus dem Präsidentschaftsvorwahlkampf 2024 ausgeschieden war, begibt sich Hunter Biden auf eine kompromisslose Interviewtour – vollgepackt mit scharfer Kritik an der Demokratischen Partei.
In einem über dreistündigen Gespräch mit dem unabhängigen Journalisten und Social-Media-Star Andrew Callaghan von Channel 5 äußerte sich Biden wütend über den Umgang der Demokraten mit seinem Vater während der Vorwahlen 2024. Zudem sprach er über seine Suchtprobleme, seine Traumata und Trauer sowie seine Einschätzung der ersten Monate der Trump-Regierung.
Während der ehemalige Präsident Joe Biden seit der Wahlniederlage gegen Donald Trump im November 2024 aus der Öffentlichkeit weitgehend verschwunden ist und die Demokraten sich gemeinsam mit den Medien in einer komplexen Aufarbeitung des Wahldesasters üben, ergreift nun sein schillernder Sohn das Wort – zu allem: von George Clooney bis zu den chemischen Unterschieden zwischen Crack und Kokain.
Abrechnung mit den Demokraten, die seinen Vater untergruben
Hunter Biden machte kein Geheimnis daraus, dass er den Rückzug seines Vaters aus dem Präsidentschaftsrennen als unfreiwillig empfand – und dass ihn das bis heute wütend macht.
Mehrere lange Monologe widmete Hunter in dem Interview der Abrechnung mit langjährigen Strategen, Funktionären und Prominenten der Demokratischen Partei, die öffentlich Druck auf seinen Vater ausübten, nicht mehr zu kandidieren.
„Die Intellektuellen der Demokratischen Partei glauben im Nachhinein, dass Joe Biden besser nicht erneut angetreten wäre, weil sie ihn für zu alt halten“, sagte Biden. „Die emeritierte Sprecherin Pelosi hat keine klare Unterstützung ausgesprochen, was es allen anderen erlaubte, ebenfalls zu zögern. Und wer stellte sich hinter ihn? Vollblut-Progressive. AOC, Bernie, der gesamte progressive Flügel. Ro Khanna. Die gesamte progressive Seite der Demokraten sagte: ‚Joe Biden hat mehr von unserer Agenda in vier Jahren durchgesetzt als jeder Präsident der Geschichte.‘“
Wut auf George Clooney wegen „Times“-Kommentar
Hunter Biden attackierte auch George Clooney wegen eines Gastbeitrags in der New York Times, in dem der Schauspieler forderte, Joe Biden solle aus dem Rennen aussteigen. „Scheiß auf ihn und alle um ihn herum“, sagte Biden. „George Clooney ist kein verdammter Schauspieler – ich weiß nicht, was er ist, er ist eine Marke.“
„Welches Recht nimmst du dir heraus, über einen Mann zu urteilen, der 52 Jahre seines Lebens diesem Land gedient hat, und zu entscheiden, dass du, George Clooney, eine ganzseitige Anzeige in der verdammten New York Times schaltest, um den Präsidenten zu untergraben?“
Hunter kritisierte Clooneys Nähe zu Barack Obama und die Rolle anderer Obama-naher Politiker in der Debatte über das Alter seines Vaters. Den ehemaligen Obama-Wahlstrategen David Axelrod bezeichnete er als „One-Hit-Wonder“, dessen einziger Erfolg „Barack Obama war – und zwar ausschließlich wegen Barack Obama“. Die Hosts des politischen Podcasts Pod Save America – Jon Favreau, Tommy Vietor, Jon Lovett und Dan Pfeiffer – nannte er „verdammte Junior-Redenschreiber von Obamas Senatsbüro, die seit über einem Jahrzehnt von dieser Verbindung leben“.
Erklärung der Unterschiede zwischen Crack und Kokain
Biden sprach offen über seine frühere Drogen- und Alkoholsucht und wies Verschwörungstheorien zurück, wonach eine 2024 im Weißen Haus gefundene Tüte Kokain ihm gehört haben könnte.
„Ich bin seit Juni 2019 clean und nüchtern. Kein Tropfen Alkohol, keine Drogen. Und ich bin unglaublich stolz darauf“, sagte er. Dann sprach er über die republikanische Obsession mit seiner Sucht und die chemischen Unterschiede zwischen Kokain und Crack.
„Meine Crack-Sucht war für die Medien ein zusätzlicher Bonus – sie konnten ‚Crack-Junkie‘ sagen, und alle dachten: ‚Oh mein Gott, was für ein Monster.‘“
„Der einzige Unterschied zwischen Crack und Kokain ist Natriumhydrogencarbonat, Wasser und Hitze“, erklärte er. „Ich will niemandem beibringen, wie man Crack herstellt, aber im Grunde ist es ein Mayonnaise-Glas, Kokain und Backpulver.“
„Alkohol ist die zerstörerischste Droge – nicht nur für den Körper, sondern auch wegen der Gefahrensituationen, in die man gerät“, sagte Biden. „Und wenn man dazu noch die Mengen Crack nimmt, die ich damals konsumiert habe – Crack ist körperlich nicht so gefährlich wie die Umstände, unter denen man es besorgt.“
Er fügte hinzu, dass der einzige Vorteil der medialen Angriffe auf ihn darin bestand, dass sie ihn zwangen, sich mit seinen dunkelsten und „peinlichsten“ Suchtmomenten auseinanderzusetzen. „Sie haben mir damit einen Gefallen getan – ich habe keine Geheimnisse mehr“, sagte er. „Nicht alles, was man über mich sagt, ist wahr, aber die Dinge, für die sich andere schämen würden, habe ich öffentlich gemacht.“
Ambien bei Bidens desaströsem TV-Duell
Das katastrophale Fernsehduell zwischen Joe Biden und Donald Trump wurde für viele Demokraten zum Wendepunkt. Offiziell hieß es, Biden habe eine Erkältung gehabt. Hunter behauptete nun, sein Vater habe Schlafmittel eingenommen.
„Ich weiß genau, was bei dem Duell passiert ist. Er war auf einer Weltreise – rein von der Reisedistanz hätte er dreimal um die Erde fliegen können“, sagte Hunter. „Er ist 81 Jahre alt. Total erschöpft. Man gibt ihm Ambien zum Schlafen. Dann steht er auf der Bühne – wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Und das bestätigt jedes verdammte Narrativ, das sie erzählen wollen?“
Trump ein „diktatorischer Schläger“
Biden übte scharfe Kritik an Trumps Abschiebepolitik und sprach von „Gestapo-Taktiken“ durch maskierte ICE-Agenten, die Migranten festnahmen.
„Wer glaubt, dass das Gefängnis in El Salvador [wohin Migranten gebracht werden] kein verdammtes Konzentrationslager ist, der ist komplett verrückt“, sagte er zum Centro de Confinamiento del Terrorismo (CEDCOT), einem Hochsicherheitsgefängnis, in dem laut Biden über 200 venezolanische Migranten „verschwunden“ sind.
„Wenn ich in zwei, drei oder vier Jahren Präsident wäre, würde ich den Präsidenten von El Salvador anrufen und sagen: ‚Entweder ihr schickt sie zurück, oder ich marschiere ein.‘ Das ist ein verdammtes Verbrechen. Er ist ein diktatorischer Schläger.“
„Bukele oder Trump?“, fragte Callaghan.
„Beide“, antwortete Hunter.
Der salvadorianische Präsident Nayib Bukele reagierte auf X (ehemals Twitter) mit einem Seitenhieb: „Schnupft Hunter Biden Milchpulver?“
„Meine Skandale sind nichts im Vergleich zur Korruption der Trumps“
Seit Jahren ist Hunter Biden Ziel zahlreicher republikanischer Verschwörungserzählungen – von angeblich korrupten Geschäften in der Ukraine bis hin zur Laptop-Obsession.
Hunter findet es ironisch, dass Republikaner zwar jeden seiner Geldtransaktionen unter die Lupe nehmen, aber kein Problem mit der offenen Bereicherung der Trump-Familie haben.
„Diese Motherfucker verkaufen goldene Telefone, Sneakers, investieren zwei Milliarden in Golfplätze und verkaufen Tickets fürs Weiße Haus für ein Meme-Coin-Investment“, sagte er. „Wenn man das Schlimmste über mich glaubt – es ist nichts im Vergleich zu dem, was die Trumps offen tun, und niemand zuckt mit der Wimper.“
„Ich versteh nicht, warum die Leute das nicht erkennen. Es ist der größte Betrug überhaupt“, so Biden weiter. „Aber schaut alle auf Hunter Biden, den Crack-Junkie. Laptop, Laptop.“