Republikaner wollen Opernhaus im Kennedy Center nach Melania Trump benennen
Die Maßnahme folgt auf Trumps Selbsternennung zum Vorstandsvorsitzenden des Instituts, was zu Aufführungsabsagen und Boykotten geführt hat
Das Opernhaus im Kennedy Center könnte bald nach First Lady Melania Trump benannt werden. Warum? Fragen Sie die Republikaner im Repräsentantenhaus.
Am Dienstag genehmigten Republikaner im Haushaltsausschuss eine Änderung des jährlichen Haushaltsgesetzes. Die sieht vor, das Opernhaus im John F. Kennedy Center for the Performing Arts in „First Lady Melania Trump Opera House“ umzubenennen. Das meldet die „Washington Post“.
Das Opernhaus ist das zweitgrößte Theater im Kennedy Center und verfügt über 2.364 Sitzplätze.
Der Vorschlag zur Umbenennung hat am Dienstag der mehrheitlich republikanische Ausschuss mit 33 zu 25 Stimmen angenommen. Die Maßnahme erfolgt, nachdem die Trump-Regierung in den letzten Monaten verschiedene Aspekte des Kennedy Center übernommen hat. Bereits im Februar ernannte sich Präsident Donald Trump selbst zum Vorsitzenden des Vorstands der Institution. Traditionell dient die First Lady als Ehrenvorsitzende des Vorstands des Kennedy Center.
Bereits im Juni besuchten sowohl Melania als auch Donald Trump eine Aufführung von „Les Misérable“s im Kennedy Center, die mindestens zehn Ensemblemitgliedern boykottierten. Sie weigerten sich, für den MAGA-Präsidenten aufzutreten.
Kontroversen und Absagen im Kennedy Center
Nach Trumps Selbsternennung zum Vorsitzenden des Kennedy Center hat das Opernhaus mindestens 26 Aufführungen abgesagt. Darunter 15 durch die Künstler selbst. Issa Rae sagte eine Show am 14. Februar ab und verwies auf „einen Verstoß gegen die Werte einer Institution, die Künstler aller Hintergründe und Ausdrucksformen treu gefeiert hat“. Am 13. Februar sagte die Rock- und Soulband Low Cut Connie aus Philadelphia unter der Leitung von Adam Weiner ihr Konzert am 19. März ab.
Lin-Manuel Miranda und Jeffrey Seller sollten Hamilton im Jahr 2026 ins Kennedy Center bringen, sagten die geplante Aufführungsserie jedoch ebenfalls ab. Unterdessen hat man dem „Tapestry of Pride“-Programm des Kennedy Center – ursprünglich geplant vom 5. bis 8. Juni während des World Pride Festivals in Washington, D.C. – mitgeteilt, dass die Veranstaltungen gestrichen wurden.