Trump stützt faschistische Ikonen und zerstört echte Helden

Die Regierung verspottet transgeschlechtliche Soldat:innen, während sie Millionen Steuergelder ausgibt, um die Konföderation zu ehren

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Während des Zweiten Weltkriegs starteten die Vereinigten Staaten eine eindrucksvolle Kampagne zur militärischen Rekrutierung und für Kriegsanleihen unter dem Motto „Don’t Let That Shadow Touch Them“. Die Plakate zeigten bedrückende Bilder von Kindern im Schatten eines riesigen Hakenkreuzes. Und warnten vor der tödlichen Gefahr des Faschismus für Sicherheit und Zukunft des Landes. Heute sieht das Bild erschreckend anders aus. MAGA versucht, Faschismus „cool“ wirken zu lassen. Macht Witze über die brutalen Abschiebetaktiken der ICE, während abgehalfterte Prominente wie Dean Cain die Vorstellung verherrlichen, Kinder und Familien von amerikanischen Straßen zu reißen.

Kündigung von Verträgen und Angriffe auf Veteranenrechte

Gleichzeitig werden jene bestraft, die ihr Leben für dieses Land riskieren – Veteran:innen, Staatsangestellte und Soldat:innen –, zum Schweigen gebracht und ihrer Würde beraubt. Währenddessen nutzt die Regierung Steuergelder, um rassistische und autoritäre Symbole zu polieren, zu feiern und wieder aufzustellen.

Diese Woche lieferte gleich mehrere erschreckende Beispiele. Vertragsrecht ist eine Säule der amerikanischen Demokratie. Und in der Verfassung verankert. Dennoch haben Trumps politische Ernennungen im Veteranenministerium die Gewerkschaftsverträge von 400.000 Angestellten – viele davon Veteran:innen – aufgekündigt. Diese Verträge sicherten nicht nur Einkommen. Sondern auch die Patientensicherheit in VA-Krankenhäusern, da Pflegekräfte, Ärzt:innen und Fachpersonal Missstände wie gefährliche Personalknappheit melden konnten. Nun haben die Menschen, die sich um verletzte Soldat:innen kümmern, weniger Rechte und Schutz. Dies geschieht nach monatelangen Entlassungen, die Tausende Veteran:innen im Bundesdienst trafen.

Kurz darauf kündigte die Air Force an, transgeschlechtliche Soldat:innen zu entlassen. Selbst diejenigen, die nur noch fünf Jahre von ihrer Pension entfernt sind. Unter Trumps wieder eingeführtem Verbot werden Soldat:innen mit 15–18 Dienstjahren ohne Ruhestandsbezüge ausscheiden müssen. Teils mit bereits genehmigten Pensionen, die nun gestrichen werden. Fast zwei Jahrzehnte Dienst fürs Land, um dann mit leeren Händen dazustehen. Das ist nicht nur grausam. Sondern unamerikanisch.

Rückkehr rassistischer Denkmäler

Während die Regierung echte Held:innen demontiert, stellt sie rassistische Relikte wieder auf – im wahrsten Sinne des Wortes. Verteidigungsminister Pete Hegseth verkündete diese Woche die Rückkehr des „Reconciliation Monument“ der Konföderation auf den Arlington Nationalfriedhof. Das 1914 von einem Veteranen der Konföderation errichtete Denkmal beschönigt die Grausamkeit der Sklaverei und feiert eine Rebellion, die für die Beibehaltung der Versklavung kämpfte. Eine parteiübergreifende Militärkommission hatte 2022 die Entfernung empfohlen und es als „durch und durch problematisch“ bezeichnet. Nun soll es für 10 Millionen Dollar restauriert werden – Teil eines größeren Projekts zur Wiederherstellung konföderierter Symbole und zur Rückbenennung von Militärbasen.

Dies ist der Zustand nach nicht einmal einem halben Jahr unter Trump. Man mag sich kaum vorstellen, wie Amerika am Ende seiner Amtszeit aussehen wird.

Politische Strategie und autoritäres Vorgehen

Das Drehbuch ist klar erkennbar, und die Trump-Regierung hat es in den ersten sieben Monaten effizient umgesetzt: Lebende Held:innen durch leblosen Symbolersatz austauschen, der eine verzerrte Geschichtsversion erzählt; Staatsmacht nutzen, um alle zu bestrafen, die nicht der Weltanschauung des Anführers folgen; die Öffentlichkeit mit Schlagworten wie „Stolz“ oder „Sicherheit“ ködern, während die politische Kontrolle ausgebaut wird.

Amerika hat mit dem Land, in dem ich in den 1980ern aufgewachsen bin, kaum noch Ähnlichkeit. Trotz aller damaligen Mängel wirkt es heute bizarr und fremd. Der Schatten des Faschismus breitet sich aus – sichtbar in Trumps Angriffen auf Veteran:innen und deren Betreuer:innen im VA.

Ausbau geheimer Polizeikräfte

Anstatt in einer Zeit historischer Rekrutierungsprobleme die Held:innen zu ehren, schickt Trump lieber seine Schergen los, um andere Schergen zu rekrutieren, die Familien in ganz Amerika trennen. Milliarden fließen in den Ausbau und die Rekrutierung für geheime Polizeieinheiten, während Einstellungsvoraussetzungen gesenkt werden – Altersgrenzen fallen, Hochschulabschlüsse werden gestrichen, sogar Lügendetektortests, lange Standard in der Bundespolizei, entfallen.

Es ist eine altbekannte Geschichte: Erst kamen sie für andere … hoffen wir, dass Trumps Amtszeit endet, bevor sie für dich kommen.