Billie Eilish ruft „UNO“

Sie hat dafür ihr eigenes Blatt entworfen. Wie prominente Musikerinnen die Kartenspiel-Szene aufmischen.

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Was haben die US-Musikerinnen Taylor Swift und Beyoncé, Schauspielerin Julia Fox sowie Komiker Jason Sudeikis mit der deutschen TV-Moderatorin Palina Rojinski gemeinsam?

Richtig. Sie alle verbindet eine echte (oder eingekaufte) Nähe zum Kartenspiel „Uno“, das seit Anfang der 1970er-Jahre vom Barbie-Puppen-Hersteller Mattel vermarktet wird. Mit Billie Eilish ist nun eine weitere weibliche Trumpfkarte dazu gestoßen, die sicherlich für neue „Uno“-Fans in der Um-Die-20-Generation sorgen dürfte.

Das Spiel basiert bekanntlich nicht auf traditionellen europäischen Blättern im Herz-, Pik-, Kreuz- und Karo-Modus, sondern hat ein eigenes Design. Jeder Spieler ist hier bestrebt, als Erster alle Karten loszuwerden. Zentrale Elemente sind so genannte „Aktionskarten“, die den Verlauf des Spiels verändern und die jeweilige Strategie beeinflussen. Man muss „UNO“ in die Runde rufen, wenn man nur noch eine Karte auf der Hand hat, um eine Strafe zu vermeiden. Gemeinhin ein unvorhersehbares Kartenspiel, das Strategie und Zufall perfekt miteinander verbindet.

Billie Eilish bringt eigenes Uno-Deck heraus

Billie Eilish hat nun über ihre Digi-Kanäle bekannt gemacht, dass sie ihr eigenes „Uno“-Kartenspiel entworfen hat, das man praktischerweise gleich über ihre Website vorbestellen kann.

Gewohnt geschäftstüchtig ist das Eilish-Team eine (fürstlich entlohnte) Kooperation mit Mattel eingegangen. Auf der Website gibt sich die Firma euphorisch über die neu hinzu gewonnene Botschafterin: „Sie ist eine der größten Fans von UNO und eine der enthusiastischsten Spielerinnen überhaupt. (….) Das Kartenspiel zeichnet sich durch Farben, Symbole und Zahlen aus, die Billies künstlerische Ästhetik widerspiegeln, und ist auf 300 Gramm schwerem Premium-Karton gedruckt. Mach dich bereit für einen epischen Spieleabend und vergiss nicht, was du tun musst, wenn du deine letzte Karte auf der Hand hast“. Kostenpunkt in Europa: 24 Euro.

Im Schatten sonstiger Showbiz-Aktivitäten und -Skandale hat sich gerade in den USA eine VIP-Kultur rings um Gesellschaftsspiele entwickelt. Aufgrund der Prominenz ihrer Protagonisten lässt sich hier schlecht von „Subkultur“ sprechen. Im Zuge dessen hat Eilish einiges zur Diskussion rund um Uno beigetragen.

Kritik und Promi-Spielabende

Etwa durch ihre Teilnahme an den öffentlichen Promi-Spielabenden mit The-Roots-Mastermind Questlove. Dort kritisierte sie die „Uno“-Entwickler dafür, dass sie „irgendeinen Unsinn darüber getwittert haben, dass man Pluspunkte nicht mehr wie gewohnt sammeln kann. Tut mir leid, aber dann macht das Spiel keinen Spaß mehr”, so die „Uno“-Expertin. Dazu gab sie detaillierte Verbesserungsvorschläge am Regelwerk. Auch ein eher albernes Video ist im Umlauf, in dem Eilish mit den Musikern Denzel Curry, Vince Staples und Duckworth in der Questlove-Old-School-Game-Show lustig Spiele spielt.

In der Kommentarfunktion des US-Magazins „Stereogum“ zur Billie-Card-Mania äußern sich weniger prominente „Uno“-Fans eher abgeklärt: „Es handelt sich also nur um ein normales UNO-Blatt, das von BE entworfen wurde. Ok, sie ist halt ein Star und gibt es einen Markt dafür (und das Design ist in Ordnung). Wir erleben hier gerade eine intensive UNO-Phase, die Kinder lieben es …“

Ralf Niemczyk schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.