Matthew Perrys Ketamin-Dealerin bekennt sich schuldig – 65 Jahre Haft?

Die Frau, von Staatsanwälten als „Ketamine Queen“ von Matthew Perry bezeichnet, droht bis zu 65 Jahre Haft

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Die aus North Hollywood stammende Jasveen Sangha, 42, bekannte sich am Mittwoch vor einem Bundesgericht in Los Angeles schuldig, das Ketamin geliefert zu haben, das 2023 zum Tod des Schauspielers Matthew Perry führte.

Schuldgeständnis vor Gericht

Sangha legte ein Geständnis zu fünf Anklagepunkten ab, darunter der Betrieb eines Drogenlagers und der Verkauf mehrerer Vials Ketamin an weitere Opfer. Bereits 2019 starb Cody McLaury nach dem Konsum von Ketamin, das von Sangha stammte.

Vor Richterin Sherilyn Peace Garnett gab Sangha zu, gewusst zu haben, dass 50 Vials flüssiges Ketamin für Perry bestimmt waren. „Ich konnte es nicht zu 100 % wissen, aber [Fleming] sagte mir, dass es für ihn war“, erklärte sie.

Im Gerichtssaal saßen Perrys Mutter Suzanne Perry und sein Stiefvater Keith Morrison schweigend in der letzten Reihe. Sanghas Mutter schickte ihrer Tochter Luftküsse, als diese in Handschellen abgeführt wurde.

Milderung und Verantwortung

Sangha ist die fünfte und letzte Angeklagte in dem Fall. Auch zwei Ärzte, der Mittelsmann Erik Fleming und Perrys Assistent Kenneth Iwamasa hatten bereits Schuld eingestanden. Ihr Anwalt Mark Geragos erklärte: „Es ist eine Tragödie. Sie fühlt sich furchtbar seit Tag eins. Sie wollte immer Verantwortung übernehmen.“

Das Strafmaß wird am 10. Dezember festgelegt. Theoretisch drohen Sangha bis zu 65 Jahre Gefängnis und 2,5 Millionen Dollar Geldstrafe. Wahrscheinlich fällt die Strafe geringer aus.

Hintergrund und letzte Tage

Perry, weltberühmt durch seine Rolle als Chandler Bing in Friends, starb am 28. Oktober 2023 im Alter von 54 Jahren an einer Überdosis Ketamin. Bereits seit seiner Jugend kämpfte er mit schweren Abhängigkeiten, wie er 2022 in seinen Memoiren „Friends, Lovers, and the Big Terrible Thing“ schilderte.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft verkaufte Sangha Perry unlabeled Vials, die über Fleming weitergereicht wurden. Perrys Assistent injizierte ihm am Todestag drei Dosen, bevor er ihn leblos im Whirlpool fand.

Weitere Angeklagte

Neben Sangha waren auch der Arzt Salvador Plasencia, Fleming, Iwamasa und ein weiterer Arzt, Mark Chavez, angeklagt. Alle haben sich schuldig bekannt. Die Urteile gegen die Mitangeklagten stehen für November und Dezember 2025 an.

Staatsanwälte betonten, dass die Angeklagten Perrys Sucht ausgenutzt hätten, um Profit zu machen. „Sie wussten, dass es gefährlich war, und taten es trotzdem“, erklärte der frühere US-Staatsanwalt Martin Estrada.