The Flaming Lips – Finally The Punk Rockers Are Taking Acid: Die ersten vier Alben und jede Menge Bonus-Tracks auf einer Dreifach- und einer Einfach-CD :: RESTLESS/ZOMBA

Für eine Band, die ihre Karriere unter einem unmöglichen Namen in Schmuddelbars und Transvestitenschuppen begann, haben es die Flaming Lips am Ende doch ziemlich weit gebracht. Nicht schlecht für Leute, die anfangs vor allem Beiträge zu den Genres Punk-, Drogen-, Psychedelic- und Death Rock lieferten, um dann doch noch zur Religion zu finden. Soviel jumping on the bandwagon darf und muss sein, dass Rykodisc jetzt wenige Monate nach „Yoshimi Battles The Pink Robots“ das Frühwerk auf zwei CD-Sets – genauen die Debüt-EP, drei LPs, massenhaft Bonus-Tracks, darunter die gewöhnungsbedürftige Neil-Young-Hommage mit der Aufnahme von „After The Gold Rush“ als 3-CD-Set sowie op. 4 samt den „Mushroom Tapes“ und einer weiteren Tonne Outtakes auf der Doppel-CD „The Day They Shot A Hole In The Jesus Egg – The Priest Driven Ambulance Album, Demos And Outtakes: 1989 – 1991“ (4,0) – veröffentlichte.

Man hätte natürlich, angefangen beim ersten Klasse-Song „With You“ der Debüt-LP bis zu der (nicht ganz so gewöhnungsbedürftigen) Interpretation von „(What A) Wonderful World“ auch ein „Best Of-Destillat anbieten können. Aber das hätte dann doch das Bild verzerrt, geschönt, jedenfalls verfälscht. Womit nicht gesagt sein soll, dass da alles oder gar die ziemlich schrägen Versionen von Who und Led Zeppelin-Klassikern – Bonus-Tracks hier – Offenbarungen wären. Echte Garage aber schon. Es ehrt die Gruppe, dass sie für diese Neu-Editionen Mitschnitte freigab, die klar beweisen, dass das Publikum anfangs durchaus nicht immer den Darbietungen ehrfürchtig lauschte, die sie auf der Bühne gaben. Etwa beim stark Pink Floyd nachempfundenen „One Million Billionth Of A Millisecond On A Sunday Morning“, bei dem das Publikum weiter munter plauderte. Einer der interessantesten Bonus-Tracks ist eine weitere von Pink Floyd inspirierte Aufnahme, das von den Chainsaw Kittens übernommene „She’s Gone Mad“.

Zwei Wundertüten für alle Bewunderer des in Kult-Verdacht gekommenen Trios.

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