Alec Baldwin verärgert Fans mit Interview über Woody Allen

Der Darsteller bezeichnete mögliche Kritik bereits im Vorfeld als „scheinheilig“.

Alec Baldwin gab auf seinen Social-Media-Kanälen bekannt, dass er Woody Allen am heutigen Dienstag (28. Juni 2022) interviewen werde. Während er sich bereits im Vorfeld von möglicher Kritik distanzierte, erfolgte die Quittung in Form von negativen Kommentaren zahlreicher Nutzer*innen. Allen wird seit einigen Jahren vorgeworfen, im Jahr 1992 seine damals siebenjährige Adoptivtochter Dylan Farrow sexuell missbraucht zu haben. Farrow selbst erhob die Vorwürfe, Allen bestreitet jeden Missbrauch; Untersuchungsbehörden konnten kein Sexualdelikt feststellen (s.u.). Allen gilt seitdem weitestgehend als gecancelt.

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In einem Statement unter dem Videoclip bezeichnete Alec Baldwin mögliche Kritik als „scheinheilig“ und betonte, dass er den negativen Meinungen keine Aufmerksamkeit schenken werde.

„Ich möchte vorausschicken, dass ich kein Interesse an den Urteilen und scheinheiligen Beiträgen hier habe“, schrieb Baldwin. „Ich bin ganz offensichtlich jemand, der seine eigenen Überzeugungen hat und dem die Spekulationen anderer nicht egal sind. Wenn Sie der Meinung sind, dass ein Prozess in Form einer HBO-Dokumentation geführt werden sollte, ist das Ihre Sache.“

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„Allen v Farrow“

Der letzte Satz war eine Anspielung auf die vierteilige HBO-Dokumentation „Allen v Farrow“. Der Film fing das Ende von Allens langjähriger Beziehung zu Mia Farrow ein. Außerdem kam es im Laufe der Doku zu schwerwiegenden Vorwürfen gegenüber Allen: So soll der Filmemacher eine sexuelle Beziehung mit Farrows 21-jähriger Adoptivtochter Soon-Yi Previn begonnen haben. Außerdem beschuldigte ihn die damals siebenjährige Dylan Farrow Allen des sexuellen Missbrauchs. Allen diffamierte den Film als eine „Hetzjagd voller Unwahrheiten“.

Bereits 2014 erhob Farrow Vorwürfe gegen Allen in einem offenen Brief in der „New York Times“. Allen hingegen bestritt jahrelang, Farrow sexuell missbraucht zu haben. In seinen Memoiren aus dem Jahr 2020 sagte er, er habe ihr nie etwas angetan, was auch nur als Missbrauch missverstanden werden könnte. Die Vorwürfe seien lediglich eine Erfindung.

In den 1990er-Jahren wurden zwei Untersuchungen durchgeführt – Allen wurde nicht angeklagt.

Unverständnis der Fans

Aufgrund der massiven Anschuldigungen gegenüber Woody Allen hagelte es für Baldwins Interview-Ankündigung Kritik. Viele Nutzer*innen äußerten ihr Unverständnis. Hier einige der relevantesten Kommentare:

„Ich habe dich bei allem zu 100% unterstützt. Aber Woody Allen? Tschüss 👋.“

„Wer!? Du meinst den Mann, der seine Tochter geheiratet hat, oh nein 🙈 liebe dich, aber nein dazu! Sorry 😢.“

„Niemand will etwas von ihm hören. Entschuldigung.“

„Ich liebe dich, Alec, aber NEIN zu Woody.“

Tödlicher Set-Unfall

Eigentlich könnte man meinen, dass sich Alec Baldwin vor weiteren Kontroversen zu schützen versucht. Schließlich erlebte der Darsteller kürzlich ebenfalls einen handfesten Skandal. Am 21. Oktober 2021 feuerte Baldwin am Set des Westerns „Rust“ auf der Bonanza Creed Ranch in New Mexico eine Requisitenwaffe ab. Dadurch wurde die Kamerafrau Halyna Hutchins getötet; der Regisseur Joel Souza trug Verletzungen an der Schulter davon.

Baldwin, wie auch die zuständige Waffenmeisterin haben mehrfach jede Verantwortung von sich gewiesen. Angehörige der erschossenen Kamerafrau werfen dem Schauspieler und anderen Verantwortlichen hingegen grob fahrlässiges Verhalten vor. Im Februar haben sie gegen Baldwin Klage eingereicht – mit dem Vorwurf, Hutchins sei aufgrund von „rücksichtslosem Verhalten und Kosteneinsparungen“ während der Produktion gestorben.

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