Aus dem Weg!

Sona Fariq drängen mit ihrem Crossover ins Radio

Natürlich kann ich Coldplay und Travis nicht ausstehen. Die nehmen uns doch bloß unsere Radiozeit weg.“ Sona Fariq-Sänger Michael Frankel hat’s nicht so mit der neuen britischen Sensibilität.

„Da ist eine riesige Verschwörung in Gang – alle sollen auf diese beschissen traurigen Bands konditioniert werden. Für uns bleibt da kein Platz, schließlich würden wir sie alle schlicht wegpusten. Also werden wir nicht gespielt“. So einfach ist das? „Naja, vielleicht geht mein paranoides Hirn auch nur wieder mit mir durch.“ Eigentlich hat Frankel keinen Grund zur Klage. Der kleine giftige Mann gilt samt seiner Kapelle Sona Fariq als Britanniens große Hoffnung im Crossover.

Das wilde Quartett vom Londoner East End vermengt völlig ungeniert Punk-Krawall mit Indie-Emphase und Dub-Gelassenheit zu einer gar nicht mehr kenntlichen Melange, die den Kritiker hilflos dastehen und zu unsäglichen Begriffsknäueln wie „Dubmetaljazzfunk“ greifen lässt. Ein gutes Wort? “ Nein, nein, ein schreckliches Wort“, wehrt Frankel angewidert ab, „diese ganzen Begriffe sind schrecklich. Was du über uns wissen musst, erfährst du bei unseren Konzerten. Auf der Bühne können die Menschen uns schmecken und fühlen und riechen. Das ist wie Voodoo – eine total kathartische Erfahrung.“ Tatsächlich konnten Sona Fariq mit Hilfe des Produzenten Chris Sheldon (Foo Fighters/Feeder) einiges dieser Energie auf ihr Debüt „Sona Fariq“ hinüber retten und drängeln sich nun mit einem wütendem „Aus dem Weg!“ auf den Lippen langsam in die britischen Charts. Verschwörung hin oder her – da wird sich wohl auch das Radio nicht mehr lange verwehren können.

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