Rock und Bernstein: Ausstellung zeigt Rolling-Stones-Fossilien

Das Naturkundemuseum in Stuttgart bietet eine elegante Kombination aus Wissenschaft und Musik.

„Petroperla mickjaggeri“ ist nur eine von vielen Kostbarkeiten, die derzeit in der Ausstellung Rock „Fossils feat. The Rolling Stoneflies“ im Stuttgarter Naturkundemuseum präsentiert wird.

Petroperia wie? Sie haben richtig gelesen, die Steinfliege (im Englischen ‚Stonefly‘, daher der Titel der Ausstellung und der offensichtliche Bezug zu den Rolling Stones) erinnert in ihrem Aussehen an Mick Jagger. Gleich mehrere dieser als Fossil erhaltenen Insekten, die zum Teil bereits zur Zeit der Dinosaurier lebten, wurden nach den Mitgliedern der britischen Band benannt und werden hier ab Samstag (16. Dezember) ausgestellt.

Zu sehen sind generell Fossilien, Modelle und Rekonstruktionen ausgestorbener Tierarten, die allesamt nach Rockstars wie David Bowie und den Beatles benannt sind. Die Nachstellungen wurden in Feinarbeit von den Meistern des Modellbaus bei „10 Tons“ aus Dänemark hergestellt.

„Als ich das Glück hatte, gleich acht unterschiedliche fossile Arten in Burmesischem Bernstein zu finden, wusste ich als lebenslanger Stones-Fan sofort, was zu tun ist: Die größte Rockband der Welt angemessen zu würdigen und jedem Rolling Stone eine eigene Steinfliege zu widmen“, sagt der Insektenkundler Arnold Staniczek, wie es in einer Mitteilung des Museums heißt.

Wissenschaftler springen auch von Bühnen

Ein ungewöhnlicher pädagogischer Auftrag steckt auch hinter dem kleinen Event: Die Fossilien werden auch mit einem Song der Bands und Musiker ausgestellt. Diese Kombination aus Wissenschaft und Musik solle helfen, vor allem die Menschen zu begeistern, die seltener ins Museum gingen, so Lars Krogmann, der Wissenschaftliche Direktor des Naturkundemuseums.

Achim Reisdorf, der sich mit ironischem Unterton als Tourmanager von „Rock Fossils“ empfindet (die Ausstellung war auch schon in Dänemark, Norwegen und in der Schweiz zu sehen), will Wissenschaftler aus ihrem Elfenbeinturm holen. „Wir sind mitten unter Euch, wir besuchen die gleichen Konzerte, wir springen von Bühnen, machen Stage-Diving und wir haben Riesenspaß dabei“, sagte er zum außergewöhnlichen Konzept der Schau.

Ob die Rolling Stones, die derzeit den Erfolg ihres neuen Albums genießen und sich langsam auf die Tour 2024 vorbereiten, bereits bei einem früheren Termin der Ausstellung in einem anderen Land vorbeischauten oder einen Besuch in Stuttgart planen, ist allerdings unbekannt.

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