Die besten Gitarristen aller Zeiten: Keith Richards

Er spielt Akkorde, die singen. Das ist das Geheimnis der großen Gitarrenmomente auf Stones-Platten.

Die besten Gitarristen aller Zeiten: Keith Richards – Essay von Nils Lofgren

Ich erinnere mich, wie ich auf der Highschool „Satisfaction“ hörte – und nicht glauben wollte, welchen Schock es bei mir auslöste. Es ist diese Kombination aus dem Riff und den Akkorden, die darunter einen Kontrapunkt bilden. Keith kann mit zwei, drei Noten Vignetten schreiben, die substanzieller sind als jedes große Solo.

Auf „Gimme Shelter“ spielte er die Lead- und die Vibrato-Rhythmus-Gitarre – und schuf damit eine bedrohliche Atmosphäre, wie es vor ihm noch keiner geschafft hatte.

Der Kontrast zwischen den beiden Gitarren öffnet den Raum für Mick Jagger, um mit seinem Gesang in der Mitte durchzustoßen

Der Kontrast zwischen den beiden Gitarren öffnet den Raum für Mick Jagger, um mit seinem Gesang in der Mitte durchzustoßen. Es ist auch keiner besser darin, seine Gitarre nach eigenem Gusto zu stimmen. Keith findet ein Tuning, das es ihm erlaubt, seine Gefühle auszudrücken, ohne sich mit technischen Aspekten abzugeben.

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Einmal spielte ich den Refrain von „Beast Of Burden“ nach und dachte: „Das sind genau die richtigen Akkorde, aber es klingt überhaupt nicht wie Keith.“ Er spielt Akkorde, die singen. Und das ist das Geheimnis der großen Gitarrenmomente auf Stones-Platten: Keith findet ein Tuning, das es ihm erlaubt, seine Gefühle auszudrücken, ohne sich mit technischen Aspekten abzugeben.

„Was Chuck für Keith ist, ist Keith für mich“

Ich war mal auf einem Konzert von Keith und den X-Pensive Winos. Im Umkleideraum spielte Keith ein Riff von Chuck Berry, doch es klang völlig anders als das Original. Ich liebe Chuck Berry, aber das hier war einfach besser – nicht von der Spieltechnik her, es war der emotionale Gehalt, der mich ansprang. Was Chuck für Keith ist, ist Keith für mich.“

Geboren: 1943. Gitarre: Fender Telecaster („Micawber“, 1953)

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