Bruce Springsteen bricht sein Schweigen: Das sagt er zum designierten Präsidenten Donald Trump

Der „Boss“ befürchtet, dass die schlimmsten Ideen aus Trumps Wahlprogramm umgesetzt werden

Bruce Springsteen äußert sich nach der Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten mit äußerster Sorge. Das Thema beschäftige ihn sehr, wie er im Interview mit Marc Maron für dessen „WTF“-Podcast bestätigte – eine musikalische Umsetzung seiner Zweifel und Sorgen ist derzeit allerdings nicht in Planung: „Ich habe noch keine Songs darüber geschrieben – es dauert eine Weile, bis man die Geschehnisse verdaut hat – und ich weiß auch nicht, ob ich es noch tun werde. Ich sage nicht ‚Okay, ich muss jetzt ein Trump-Album machen, das ist es unbedingt, was als Nächstes kommen muss!’“

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Ein wenig unklar sagte der Musiker: „Ich schreibe einfach raus, was mich beschäftigt; und ich kann auch eine Platte machen über das, was ich in jenem Moment schreibe. Manchmal wird das dann sehr themenspezifisch, aber manchmal auch nicht. Momentan haben wir allerdings eine ganz ordentliche Ansammlung von Material, das wir rausbringen können.“

Donald Trump
Donald Trump

„Ich spüre Angst“

Der „private“ Springsteen aber sagt offen, dass er seine Zweifel an den kommenden vier Jahren amerikanische Politik hat – vor allem daran, dass Donald Trump wirklich in der Lage dazu ist, eine politische Führungskraft darzustellen. „Ich war bereits in der Vergangenheit von einigen Entscheidungen abgestoßen, gar angewidert, aber ich habe noch nie diese Art der Angst gespürt, wie ich es jetzt tue. Es geht einfach darum: Ist diese Person fähig dazu, ihren speziellen Job auszuüben? Man muss gar nicht unbedingt an ihre politische Gesinnung denken, es schwirrt einem einfach nur die Frage durch den Kopf: Ist dieser Mensch kompetent genug, um mit solch einer verantwortungsvollen Position umzugehen?“

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Der „Boss“ befürchtet zudem, dass Trump die schlimmsten jener Punkte, die er in seinem Wahlprogramm propagiert hat, umsetzen wird. „Wenn man diesen ‚Geist‘ der Bigotterie, des Rassismus und der Intoleranz einmal aus der Flasche lässt, dann schlüpft er nicht so einfach wieder in die Flasche zurück. Es gibt einen Anstieg von „hate crimes“; Menschen reden und benehmen sich plötzlich auf eine Art und Weise, die als „un-amerikanisch“ angesehen wurde und es auch ist. An diesem Punkt setzt Trump an, und meine Angst ist, dass all diese Dinge einen festen Platz in der normalen, zivilisierten Gesellschaft finden und sich damit das Land zu einem nicht Wiederzuerkennenden wandelt.“

Trotzdem: Springsteen hat noch Hoffnung, dass „Amerika immer noch Amerika“ ist – und er sagt, er glaubt weiterhin an die „Ideale seines Landes“.

Chip Somodevilla Getty Images
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