Patti Scialfa schrieb neues Album in Corona-Zeit – mit Springsteen-Solo

Das Mitglied der E Street Band war in den letzten Monaten fleißig und schnitt nebenbei ihrem Gatten Bruce Springsteen die Haare.

Bruce Springsteen und Patti Scialfa sind annähernd 30 Jahre verheiratet. Das Ehepaar teilt Segen und Sorgen eines Musikerlebens und musste in der Zeit der Selbstisolation nach dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus wie im Grunde jeder neue Herausforderungen stemmen.

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So wurde schon vor einigen Monaten bekannt, dass Scialfa ihrem Gatten in Zeiten von Corona mangels Zugang zu einem Friseur die Haare schneidet.

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Doch die Musikerin, die seit 1984 Teil der E Street Band ist, ist in der letzten Zeit auch mit dem Schreiben von Songs für ihre neue Platte „Pearl“ beschäftigt gewesen.

Patti Scialfa und ihr Soundtrack zu „Pearl“

Dabei handelt es sich um einen Soundtrack für den gleichnamigen Film von Bobby Roth, der nicht nur ein Nachbar des Ehepaars Springsteen ist, sondern auch längst Teil der Familie. Er heiratete Pamela Springsteen, die Schwester des Sängers.

In dem Film geht es um ein wohlhabendes Mädchen (gespielt von Larsen Thompson), das gezwungen wird, bei einem Vater zu leben, den sie lange Zeit gar nicht kannte (gespielt von Anthony LaPaglia), nachdem ihre Mutter von ihrem geistesgestörten Stiefvater brutal ermordet wurde. Eine Geschichte über Verlust und Trauer, die Scialfa anregte, einige ihrer intensivsten Songs zu schreiben. Wie sie der US-Ausgabe des ROLLING STONE berichtete, fällt ihr das generell leichter, als über positive Themen Stücke zu entwickeln.

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„Es ist schön, eine Richtung oder eine bestimmte Erzählung vorgegeben zu bekommen“, so Scialfa. „Dann sagt man sich: ‚OK, das ist Verlust – ein tiefer, tiefer Verlust. Es ist ein tragischer Umstand.‘ Das macht es eigentlich einfacher, ein Lied zu schreiben. Alles, was dunkel, kompliziert und ambivalent ist, ist eigentlich einfacher, als ein lustiges und fröhliches Lied zu schreiben.“

Bruce Springsteen steuerte Solo bei

Während der Aufnahmen hat natürlich auch Bruce Springsteen seinen Teil zum Gelingen beigetragen. Scialfa hatte mit ihrem Produzenten Ron Ariello bereits schnell den Track „Motherless Child“ produziert, da spazierte Bruce ins Studio, weil es sich auf dem Grundstück der Familie befindet.

„Er kommt immer mal wieder rein und geht dann wieder“, so die Musikerin. „Ich hatte eine sehr kurze Version des Liedes. Bruce kam einfach rein und sagte: ‚Es braucht ein Solo. Es muss länger sein.’“ Scialfa erklärte, dass es kein Solo haben sollte, damit der Fokus nicht verschoben wird und das Stück genau das aussagt, was es aussagen soll. Aber Springsteen beharrte auf seiner Meinung: „Nein, es ist zu kurz“. Scialfa weiter: „Er kam rein und spielte ein Gitarrensolo. Dann fingen wir wieder mit dem Refrain an.“

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Viel Zeit hat die 67-Jährige für gewöhnlich nicht, sich an neues Material zu wagen, wie sie ROLLING STONE erklärte: „Ich liebe es, Alben zu machen. Ich schreibe die ganze Zeit. Aber ich führe ein ziemlich großes anderes Leben mit der E Street Band und habe Kinder, also kann ich meine eigene Arbeit nicht wirklich vorantreiben.“ Doch die ansonsten schwierige Corona-Zeit hat hier immerhin geholfen, die Gedanken mal auf etwas anderes zu richten.

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