„Terrifier“: Catherine Corcoran zu Nacktszenen gezwungen?

Catherine Corcoran klagt gegen Damien Leone: Der „Terrifier“-Star wirft ihm Betrug, sexuelle Belästigung und unerlaubte Nacktszenen vor.

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Catherine Corcoran hat Filmdirektor Damien Leone verklagt, weil er im Slasher-Film „Terrifier“ explizite Szenen ohne ihre ausdrückliche Zustimmung platziert haben soll. Gegenstand der Klage sind unter anderem Nacktszenen, zu denen Corcoran gedrängt worden sei.

„Betrug, sexuelle Belästigung und letztendlich Verrat“

Corcorans Anwälte reichten die Klage am 26. Oktober vor einem kalifornischen Bundesgericht ein, wie „Variety“ berichtet. Sie befasse sich mit der „allzu häufigen Geschichte von Low-Budget-Filmproduzenten, die eine junge Schauspielerin durch Betrug, sexuelle Belästigung und letztendlich Verrat ausnutzen“, heißt es darin.

In der Klage werden laut „Variety“ die Produktionsfirmen Dark Age Cinema und Fuzz on the Lens Productions, Produzenten Phil Falcone und Damien Leone sowie die Produktionsfirma des Filmemachers Art the Clown als Beklagte genannt. Die Klage umfasst sieben Punkte, darunter die Verbreitung sexuell expliziter Materialien, Vertragsbruch und Betrug durch falsche Versprechungen.

Im Horrorfilm „Terrifier“ stirbt Dawn, gespielt von Corcoran, einen der grausamsten Tode der jüngeren Horrorgeschichte. In einer Szene hängt sie nackt kopfüber von der Decke, während sie brutal ermordet wird. Laut Klage wurde Corcoran für diese Sequenz „über zehn Stunden lang bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt“ kopfüber an ihren Knöcheln aufgehängt.

Keine schriftliche Genehmigung, sie nackt zu filmen?

Darüber hinaus heißt es in der Klage, die Produzenten hätten „niemals Corcorans schriftliche Einwilligung eingeholt“, um sie nackt zu filmen, wie es die Screen Actors Guild vorschreibt. Wie „Variety“ weiter berichtet, habe Corcoran darauf bestanden, am Drehtag Unterwäsche tragen zu dürfen, sei jedoch ohne schriftliche Zustimmung oben ohne gefilmt worden.

Außerdem wird behauptet, dass Corcoran zwischen den Dreharbeiten nur eine horizontale Plattform zur Verfügung stand, auf der sie sich ausruhen konnte, und dass sie „in eine Decke gewickelt wurde, die jedoch mit der Zeit so sehr mit Kunstblut getränkt war, dass sie keine Wärme mehr spendete“.

Catherine Corcoran
Catherine Corcoran verklagt die Macher von „Terrifier“.

Nach den nächtlichen Dreharbeiten sei Corcoran krank geworden. Ein Arzt habe eine Schwellung des Schädels und eine Schädigung des Trommelfells diagnostiziert. Zudem sollen die Beklagten von Merchandising-Artikeln profitiert haben, die Corcorans nackten Körper zeigen.

Um die Einnahmen gebracht?

Ein weiterer Teil der Klage betrifft die Tantiemen, die Corcoran für ihre Rolle erhalten hat. Laut „Variety“ soll sie zugestimmt haben, an „Terrifier“ zu einem „extrem niedrigen Tagessatz“ mitzuwirken, mit der Vereinbarung, dass sie ein Prozent der Gewinne aus dem Film sowie aus potenziellen zukünftigen Franchise-Produkten und Merchandising-Artikeln, einschließlich anderer Lizenzen des geistigen Eigentums, erhalten würde.

Inzwischen wurden zwei Fortsetzungen produziert, die zusammen mehr als 105 Millionen US-Dollar an den weltweiten Kinokassen einspielten, zuzüglich Einnahmen aus Heimvideoverkäufen, Fan-Events und anderen Aktivitäten. In der Klage heißt es, Regisseur und Produzent Leone habe „schriftlich zugestimmt, Corcoran einen Anteil von einem Prozent aller Nettoumsätze aus dem Verkauf von Merchandising-Artikeln im Zusammenhang mit ‚Terrifier‘ zu gewähren“.

Bisher nur 1800 Dollar erhalten?

Wie das Filmfachblatt berichtet, behauptet Corcoran jedoch, dass ihre Lizenzgebühren in den Jahren nach der Veröffentlichung des Films und dessen wachsender Popularität „immer sporadischer wurden und auf Beträge schrumpften, die bei weitem nicht angemessen waren“.

Die Schauspielerin gibt an, seit Juli 2024 keine Nachzahlungen mehr erhalten und bis dahin lediglich 1816,35 Dollar bekommen zu haben – „ohne eine Erklärung, warum die Lizenzgebühren eingestellt wurden oder wo sich der Rest der Zahlungen befindet“. Insgesamt sollen sich die Lizenzgebühren für Merchandise-Artikel eigentlich auf etwas über 6000 Dollar belaufen.

ETIENNE LAURENT AFP via Getty Images