Chris Columbus: Keine „Harry Potter“-Reunion – wegen Rowling

„Harry Potter“-Regisseur Chris Columbus: Wiedervereinigung der Originalbesetzung „wird niemals passieren“, wegen Rowling

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

Chris Columbus, der 2001 „Harry Potter und der Stein der Weisen“ sowie 2002 „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ inszenierte, rechnet nicht mit einer Wiedervereinigung der Film-Besetzung für künftige Projekte. In einem Interview mit der „Times“ erklärte der Filmemacher, dass J.K. Rowlings anti-trans-Ansichten viele Schauspieler davon abhalten, noch einmal mit ihr in Verbindung gebracht zu werden.

Radcliffe und Watson gegen Rowling

Auf die Frage, ob er eine Verfilmung des Theaterstücks „Harry Potter and the Cursed Child“ mit der Originalbesetzung inszenieren wolle, sagte Columbus: „Das wird niemals passieren.“ Er erklärte: „Es ist so kompliziert geworden mit all den politischen Dingen. Jeder im Cast hat seine eigene Meinung. Die sich von ihrer Meinung unterscheidet. Was es unmöglich macht.“ Weiter sagte er: „Ich habe seit einem Jahrzehnt nicht mehr mit Frau Rowling gesprochen. Also weiß ich nicht, was bei ihr los ist. Aber ich stehe in sehr engem Kontakt mit Daniel Radcliffe. Ich habe gerade erst mit ihm gesprochen. Ich habe immer noch eine großartige Beziehung zu allen Kids im Cast.“

Zur Originalbesetzung gehören Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson. Sowohl Radcliffe als auch Watson haben sich öffentlich gegen Rowlings kontroverse Haltung ausgesprochen. Radcliffe sagte im vergangenen Jahr, ihre Ansichten machten ihn „wirklich traurig“. „Ich denke an die Person, die ich getroffen habe. Die Male, die wir uns gesehen haben. Und an die Bücher, die sie geschrieben hat. Und an die Welt, die sie erschaffen hat – und all das ist für mich so tief empathisch“, erklärte er.

Rowling hingegen hatte einen Monat zuvor klargestellt, dass sie den Stars, die sich öffentlich gegen sie stellten, nicht vergeben werde. Auf X schrieb sie: „Promis, die sich an eine Bewegung angeschmiegt haben, die die hart erkämpften Rechte von Frauen untergraben will und die ihre Plattform nutzten, um die Transition von Minderjährigen zu bejubeln, können sich ihre Entschuldigungen für traumatisierte Detransitionierte und verletzliche Frauen, die auf getrennte Räume angewiesen sind, sparen.“

Columbus kritisiert HBO-Neuauflage

Eine neue Serienadaption der Harry-Potter-Bücher ist derzeit bei HBO in Arbeit – mit neuer Besetzung, unter der Leitung von Showrunnerin Francesca Gardiner und Regisseur Mark Mylod („Game of Thrones“, „Succession“, „The Last of Us“). Columbus kritisierte in seinem Interview die geplante Serie dafür, „im Grunde das Gleiche zu machen wie wir“, nur mit anderen Schauspielern.

„Man muss verstehen, dass es für mich schon schwierig war, als Richard Harris starb und Michael Gambon die Rolle von Dumbledore übernahm“, sagte er. „Jetzt ist es noch schwerer, sich jemand anderen in diesen Rollen vorzustellen. Ich sehe immer noch Alan Rickman, Maggie Smith und Robbie Coltrane. Das ist Teil meiner DNA, und ich komme nicht darüber hinweg.“

Anfang dieses Jahres hatte HBO-Content-Chef Casey Bloys bestätigt, dass Rowling an der Serie beteiligt sei, ihre persönlichen Überzeugungen aber nicht in die Produktion einfließen würden. „Es ist ziemlich klar, dass das ihre persönlichen, politischen Ansichten sind. Sie hat ein Recht darauf“, sagte Bloys. „Harry Potter wird nicht heimlich mit irgendetwas aufgeladen. Und wenn man mit ihr diskutieren will, kann man das auf Twitter tun.“

Emily Zemler schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil