Chuck Berry: Todesursache ermittelt? Familie veröffentlicht Statement zum finalen Album

Die Todesursache scheint festzustehen. Außerdem gaben die Angehörigen Chuck Berrys Pläne zur Veröffentlichung seines letzten Werks bekannt.

Chuck Berry sei eines natürlichen Todes gestorben, sein Leichnam werde deshalb nicht obduziert. Das berichtet „TMZ“ mit Verweis auf den Leibarzt des Musikers. Berry verstarb am Samstag (18. März) in seinem Anwesen in der Nähe von St. Louis. Er wurde 90 Jahre alt. „Natürlicher Tod“ kann Altersschwäche umfassen, aber auch Krankheiten als Grundlage haben.

Die Angehörigen Berrys haben ein Statement herausgegeben:

„Wir wissen, dass Chuck sich nichts sehnlicher gewünscht hätte als die Veröffentlichung seines neuen Albums ‘Chuck‘“, schreibt die Familie am Montag. „Und wir setzen das Werk in der nächsten Zeit um.“

Das Statement im Wortlaut:

„Since Chuck’s passing on Saturday, the Berry family has received many inquiries from friends, fans and media about the status of his forthcoming album CHUCK, which was originally announced on his 90th birthday, 18 October 2016. Working to prepare the release of this record in recent months and in fact over the last several years brought Chuck a great sense of joy and satisfaction. While our hearts are very heavy at this time, we know that Chuck had no greater wish than to see this album released to the world, and we know of no better way to celebrate and remember his 90 years of life than through his music.”

“For months now plans have been in place, and preparations have been made with our friends at Dualtone Records, to reveal further details and music from the album this week. As a tribute to Chuck Berry, and with gratitude to his fans around the world, we will be following through on those plans in the coming days.”

Chuck Berry

Chuck Berry, bürgerlich Charles Edward Anderson Berry, gilt als Gründungsvater des Rock’n’Roll. ROLLING STONE wählte ihn auf Platz sieben der „100 besten Gitarristen aller Zeiten“. „Johnny B. Goode“ ist 1977 als Rock-Song auf der „Voyager Golden Record“ verewigt worden, jener Schallplatte, die als Ton-Testament der Menschheit ins All geschickt wurde.

Für seine Arbeiten wurde Chuck Berry 1986 als einer der ersten Künstler in die „Rock and Roll Hall Of Fame“ aufgenommen, bereits 1985 erhielt er den „Grammy Lifetime Achievement Award“.

Chuck Berry: Er beeinflusste alle

Als Musiker war er Inspiration für viele Künstler. John Lennon bezeichnete den Mann aus Missouri als Synonym für Rock’n’Roll. Die Beatles, die Stones, Bowie, die Sex Pistols, AC/DC – alle waren sie von ihm beeinflusst. Er definierte mit seinem Spiel den Sound des Rock’n’Roll, sein „Duckwalk“ ist legendär.

Berrys Album „The Great Twenty-Eight“, eine Compilation, wählte ROLLING STONE auf Platz 21 der „500 besten Alben aller Zeiten“; sechs seiner Lieder finden sich in unserer Liste der „500 besten Songs aller Zeiten“: Johnny B. Goode” (Nr. 7), „Maybelline” (Nr. 18), „Roll Over Beethoven” (Nr. 97), „Rock and Roll Music” (Nr. 128), „Sweet Little Sixteen” (Nr. 272) und „Brown Eyed Handsome Man” (Nr. 374).

Chuck Berry: einer der besten Gitarristen aller Zeiten

In unserer Liste der „100 besten Gitarristen aller Zeiten“ schrieb Keith Richards über Berry:

„Als ich Chuck Berry als Teenager in dem Dokumentarfilm „Jazz On A Summer’s Day“ sah, war ich tief beeindruckt, wie er den Jazzern Paroli bot. Es waren brillante Jungs – Jo Jones am Schlagzeug, Jack Teagarden auf der Posaune –, aber sie hatten diese snobistische Ader, die Jazzer gerne mal raushängen lassen: „Ach, dieser komische Rock’n’Roll …“ Aber dann spielte Chuck „Sweet Little Sixteen“ und nahm sie alle im Sturm. Das war für mich Blues, das war die Einstellung und die Chuzpe, die man braucht. Und genauso wollte ich auch werden – mit dem kleinen Unterschied, dass ich nun mal weiß war. Ich habe mir jedes Lick draufgeschafft, das er gespielt hat.

Chuck hatte seine Sachen von T-Bone Walker gelernt, ich lernte sie von Chuck, Muddy Waters, Elmore James und B.B. King. Wir alle sind Teil einer Familie, die es schon seit Tausenden von Jahren gibt. Wir geben den Stab immer nur weiter. Chuck spielte eine hochfrisierte Version des Chicago Blues, den damals alle spielten, aber er ging einen Schritt weiter. Er war etwas jünger als die anderen Blues-Leute, und seine Songs waren auch kommerzieller, ohne deswegen gleich Pop zu sein – und das ist eine delikate Gratwanderung.

Chuck hatte einfach Swing. Sicher, er hatte den Rock, aber er hatte auch den Roll – und das machte den Unterschied aus. Und Chuck hatte eine unglaubliche Band bei diesen frühen Aufnahmen: Willie Dixon am Bass, Johnnie Johnson am Klavier, Ebby Hardy oder Freddy Below am Schlagzeug. Sie verstanden, was er machen wollte, und swingten mit. Besser konnte es eigentlich nicht mehr werden. Geboren: 1926 Gitarren: Gibson ES-350T, Gibson ES-355

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Timothy Hiatt Getty Images
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