„Conan der Barbar“: 11 Fakten, die Sie noch nicht kannten

Schon gewusst? Conan war Deutscher! Vor 41 Jahren kam der Film ins Kino, der Arnold Schwarzenegger zum Hollywoodstar machte. Lesen Sie hier Wissenswertes zum Fantasy-Epos.

1. Der Regisseur

John Milius 2008

John Milius, der Outlaw des New Hollywood, war ein begnadeter Autor, belieferte die Drehbücher von „Der weiße Hai“ (Quints Rede über die U.S.S. Indianapolis) und „Apocalypse Now“ („ … Napalm am Morgen“) mit griffigen Sätzen. Sein Debüt als Filmemacher war die  Abenteuergeschichte „The Wind and The Lion“ (1975) mit Sean Connery als marokkanischer Berberfürst, der nach der Entführung einer Amerikanerin ins Visier der US-Außenpolitik gerät. Mit „Big Wednesday“ (1978) illustrierte Milius das Milieu um kalifornischer Surfer, deren Leben einen Schatten durch den drohenden Einzug zum Vietnamkrieg bekommt.

„Conan Der Barbar“, mit Arnold Schwarzenegger in seiner ersten großen Rolle, war als Action- und Ausstattungsfilm nicht nur maßgeblich für die Achtziger, er ist bis heute auch eines der religionskritischsten Werke, die man vom Sandalen-Kino erwarten konnte.

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Bittere Ironie, dass ausgerechnet der ambitionierteste Militärfilm zum Untergang des Waffenfetischisten führte. Milius’ erster Flop war der Kriegsstreifen „Red Dawn“ (1984), der den Widerstand von Highschool-Kids gegen die Invasion der USA durch die Rote Armee erzählt.

2. Der Autor

1986: Oliver Stone mit Familie

Milius schrieb das Script nicht alleine, den Job übernahm er gemeinsam mit Oliver Stone. Heute ist der 73-Jährige vor allem als krawalliger Filmemacher bekannt, bekam Regie-Oscars für „Platoon“ und „Geboren am 4. Juli“. Im Jahr 1982 noch hatte Stone vor allem als Autor einen Namen. Für sein Drehbuch zu „Midnight Express“ erhielt er 1979 seinen ersten Academy Award.

3. Der Soundtrack

Basil Poledouris 1999

Basil Poledouris’ Score gilt als einer der besten aller Zeiten, ohne je für einen großen Preis auch nur nominiert worden zu sein (okay, es gab eine Nominierung für den „Saturn“-Award). Die martialischen Fanfaren von „Anvil Of Crom“ haben sich längst in der Popkultur verewigt, als Einmarsch, Kampfuntermalung oder Satire.

Diese Aufführung dirigierte Poledouris kurz vor seinem Tod:

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Poledouris (1945-2006) selbst war unzufrieden mit den Aufnahmen, für die er nur drei Wochen Zeit bekam. Der Soundtrack ist heute in vielen verschiedenen Versionen erhältlich, beim Intrada-Label erschienen die kompletten Einspielungen. Noch vielschichtiger ist die Neu-Orchestrierung von Nic Raine, die auf der Original-Komposition (mehr Musiker, größerer Chor), nicht der Aufnahme, beruht.

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4. Das Spielzeug

Der Legende nach wurden die Conan-Actionfiguren eingestampft, weil der Film an der Kasse hinter den Erwartungen zurückblieb, und kamen abgeändert von der Firma Mattel als He-Man und dessen Freunde in den Handel. Stimmt so nicht. Die „Conan“-Dreharbeiten datieren auf 1980, die Spielzeuglinie auf 1981, verliefen also nahezu parallel. Aber: verschiedene Action-Figuren, die den erfolgreichen He-Man kopierten, sahen ab 1984 so aus wie ein dunkel angemalter Conan.

5. Der Star

1966 in Österreich

Der Star war natürlich Mister Olympia, Arnold Schwarzenengger, der zwar als Schauspieler, wie in „Herkules In New York“, nicht viel taugte. Aber als Muskelberg umso mehr. Seinen letzten Titel als Mister Olympia erlangte Arnie 1975. Weil er für die „Conan“-Dreharbeiten aber an Masse zulegte, trat er kurzerhand nochmal beim Wettbewerb an. Den der 35-Jährige dann zum siebten Mal gewann.

6. Die Sprache

Conans Antwort an einen mongolischen General sind auch die ersten Worte der Hauptfigur überhaupt – nach 20 Minuten Film. „To crush your enemies, to see them driven before you, and to hear the lamentations of their women.“

Dies ist die verkürzte Abwandlung einer Rede, die Dschinghis Khan zugeschrieben wird: „The greatest pleasure is to vanquish your enemies and chase them before you, to rob them of their wealth and see those dear to them bathed in tears, to ride their horses and clasp to your bosom their wives and daughters.“

7. Der Comic

Robert E. Howard

„Conan“-Schöpfer Robert E. Howard siedelte das „hyborische Zeitalter“ um 10.000 vor Christus an. In der ersten Drehbuchfassung des Films ließ Oliver Stone die Saga in der Zukunft spielen, nach einer Apokalypse. Co-Autor Milius verfrachtete die Story zurück in die Vergangenheit.

8. Die Herkunft

Conan ist Deutscher. Das fiktionale Hyboria ist eine Mischung der Kontinente Europa, Asien und Afrika, abzüglich des Mittelmeers. Conans Heimatland Cimmeria findet sich dort, wo heute Deutschland liegt. (gefunden wiederum mit Hilfe von imdb.)

9. Das Voice-Over

Als Sprecher aus dem Off fungiert Conans Freund Akiro, der Hexer (Makoto Iwamatsu). Warum nicht der Barbar selbst? Die Produzenten störten sich an Schwarzeneggers österreichischem Akzent.

10. Die Liebe

Liebe braucht keine großen Worte. Zwischen Conan und seiner Valeria (Sandahl Bergman) fallen im ganzen Film nur fünf, alle innerhalb der ersten 30 Sekunden ihres ersten Zusammentreffens, sie machen ihren einzigen Dialog aus:

„You’re not a guard“ – „No“.

11. Der Bösewicht

Der Schurke mit dem genialen Namen Thulsa Doom wurde verkörpert von James Earl Jones. Der machte sich in der Filmwelt zuvor einen Namen als die Stimme von Darth Vader (als Vader-Darsteller im Kostüm wiederum fungierte David Prowse).

Thulsa Doom gilt in Howards Comic-Saga als Hauptfeind Conans. Seine Herkunft in der Verfilmung wird kaum beleuchtet, in den gezeichneten Geschichten hat er kein Gesicht, sondern nur einen Totenschädel, in dessen Augenhöhlen kleine Flammen lodern. In John Milius‘ Epos ist der untote Zauberer eine Mischung aus Thulsa Doom und Thoth-Amon, Diener des Schlangengottes Set.

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