Coronavirus: Musikbranche fordert Unterstützung

Der Deutsche Musikrat und Veranstalter Berthold Seliger fordern schnelle und unbürokratische Hilfen für Clubs und Live-Agenturen in der Coronavirus-Krise.

Einkommenskatastrophe

Und dies betrifft nicht nur die unabhängigen Konzert- und Tournee-Veranstalter, sondern auch deren Personal und die Vielzahl von freien Mitarbeiter*innen im Veranstaltungsgeschäft – von Sound- und Lichttechnikern über Stagehands, Roadies und Barpersonal bis hin zu Busfahrern, Security und Tourmanagern. Sie alle verdienen bei Konzertabsagen und Verschiebungen schlicht gar nichts. Und da die meisten von ihnen selbstständig tätig sind und nicht wenige auf Mindestlohn-Niveau arbeiten, werden sie über Monate Verdienstausfälle zu beklagen haben, die nicht kompensiert werden – eine echte Einkommenskatastrophe.“

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Des Weiteren fordert Seliger einen „nennenswert ausgestatteten und unbürokratisch gehandhabten Rettungsfonds für die von Umsatzeinbußen, Konzertabsagen und Verschiebungen betroffenen Clubs und unabhängigen Konzert- und Tourneeveranstalter sowie deren freie Mitarbeiter*innen“. „Ein ähnlicher Fonds sollte zudem für geringverdienende freie Musiker*innen aller Genres zur Verfügung stehen, die durch Konzert- oder gar Tourneeausfälle massive Einkommenseinbußen hinnehmen müssen – zur Erinnerung: Freie Musiker*innen kommen laut Statistik der staatlichen Künstlersozialkasse auf ein Jahreseinkommen von gerade einmal 14.199 Euro, die unter 30-jährigen sogar nur auf 12.695.“

Laut Seliger gehe es bei den Clubs und kleinen Veranstaltern in der Coronavirus-Krise ums bloße Überleben: „Für die großen Kulturinstitutionen des Bundes, der Länder und Kommunen haftet die öffentliche Hand als Subventionsgeberin; Einnahmeausfälle durch wochenlange Schließungen sind zwar misslich, gefährden diese Institutionen aber nicht in ihrer Existenz. Anders ist es bei den Clubs und den unabhängigen Konzertveranstaltern, die ohne Entschädigungszahlungen für abgesagte Veranstaltungen nicht überleben werden. Schnelle Hilfe tut Not.“

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