„Das Gedicht war definitiv beleidigend“: Gregor Gysi hält Jan Böhmermann juristische Standpauke

Am Mittwoch (11. Mai) wurde die erste Folge von „Neo Magazin Royale“ nach Böhmermanns TV-Pause aufgezeichnet. Es gab Witze vom Publikum zu hören und von Studiogast Gregor Gysi eine Belehrung.

Jan Böhmermann ist zurück! Nachdem sich der Satiriker zuletzt bereits auf Facebook mit einigen hanebüchenen Fragen auseinandersetzte und im Interview mit der „ZEIT“ gestand, dass er sich inzwischen wie ein deutscher Ai Weiwei fühle, wurde am Mittwoch (11. Mai) die erste neue Sendung des „Neo Magazin Royale“ aufgezeichnet, seit der Moderator im Zuge der Posse um sein Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Erdogan abgetaucht war.

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Die Show wird erst am Donnerstag (12. Mai) in die Mediathek des ZDF gestellt und bei ZDFNeo gezeigt, trotzdem drangen schon erste Informationen über die Inhalte nach außen. Zu Gast im Studio war Politiker Gregor Gysi (Die Linke), der wohl als kritische Instanz vom Dienst und alter Hase der Oppositionspolitik verbal auf Angela Merkel einschlagen sollte. Doch es kam wohl etwas anders, als sich Böhmermann das vorgestellt hat.

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Schon vor der Aufzeichnung gab Gysi bekannt, dass das Gedicht für ihn auch aus juristischer Sicht eine Beleidigung darstelle. Der 68-jährige gestand zwar, dass er ein Verfechter der Kunstfreiheit sei, „aber man sollte sie auch nicht missbrauchen. Jan Böhmermann hätte das so nicht sagen müssen.“ In der Show soll Gysi dem Moderator nach eigenen Angaben zudem einen juristischen Vortrag gehalten haben.

Dabei verwies er auch auf seine eigenen Erfahrungen mit Beleidigungen: „Ich habe ihm gesagt, dass ich das Gedicht nicht schön finde, weil es alle Vorurteile bedient. Dennoch bekommt man Zustimmung, weil Erdogans Politik unmöglich ist. Er ist nicht souverän. Ich werde ja auch oft beleidigt. Aber ich habe noch nie einen Antrag auf Strafverfolgung gestellt.“

„Die Witze waren so teils, teils“

Gysi sagte Böhmermann aber ebenfalls, dass er Angela Merkels Reaktion auf das Schmähgedicht und die politischen Konsequenzen, die sich daraus ergaben, für absolut falsch halte. „Er soll noch bestraft werden und danach wird der Paragraph abgeschafft? Das geht gar nicht“, so der Politiker. Die neue Folge des „Neo Magazin Royale“ fand der Jurist übrigens laut „Bild“ eher nicht so gut: „Es ist eine schöne Jugendsendung. Die Witze darin waren so teils, teils.“

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