David Bowie: Rollende Tränen bei „Five Years“

Intime Einblicke in die Studioarbeit am legendären Jubiläumsalbum

Ziemlich genau 50 Jahre ist es nun her, seit das epochale Album „The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders From Mars“ erschien. Toningenieur Ken Scott, der insgesamt vier Platten mit David Bowie produzierte, saß bei allen Songs an den Reglern. Nun verrät der 74-Jährige in einem Interview mit der Tech-Plattform „Music Radar“ intime Details.

Besonders beim ersten Track des Albums, „Five Years“ wäre Bowie bis an seine Grenzen gegangen, so Scott. „Gegen Ende der Aufnahmen brüllte er wie am Spieß; bis ihm die Tränen übers Gesicht rollten. Leider wurde dann beim finalen Mix versucht, alles glatter und perfekter erscheinen zu lassen. Sehr schade eigentlich, gehen dabei doch solche Emotionen ein wenig verloren.“

Ken Scott kennt das Geschäft seit seiner Zeit in den Abbey Road Studios, wo er „A Salty Dog“ von Procol Harum abmischte. Später arbeitete er für Elton John, Supertramp, Harry Nilson, Duran Duran und viele andere. Im Vergleich mit all den großen Namen wäre Bowies Studioarbeit perfekt im Nicht-Perfekten gewesen. Immer etwas neben Takt und Timing. Dafür Songs, die aus der Seele sprechen.

Auf seinen Vorträgen für den Studionachwuchs stellt Scott heute unveröffentlichtes Rohmaterial von „Five Years“ vor. Nur Bowies Gesang zur Akustikgitarre. Es sind Aufnahmen, welche seine Zuhörerschaft regelmäßig zu Tränen rührt.

„Etwa 90 Prozent der Vocals wurde vom Anfang bis zum Ende original aufgenommen“, verrät er. „Wir haben seine Stimme eingepegelt und dann auf Aufnahme gedrückt. Das ging dann in einem durch und ist das, was wir heute noch hören. Kein Auto-Tune, kein Cut & Paste. Da wurde nichts editiert. Jeder Track eine Leistung von Herzen.“

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