Mike McCready (Pearl Jam) erklärt, warum Eddie Van Halen ein Gitarren-Gott war

ROLLING STONE wählte Eddie Van Halen auf Platz acht der 100 besten Gitarristen aller Zeiten

Als ich elf Jahre alt war, hatte ich einen Gitarrenlehrer, der mir „Eruption“ vorspielte. Die Musik klang, als käme sie von einem anderen Stern. Ich lernte damals gerade die Grundakkorde, Sachen von AC/DC oder Deep Purple. „Eruption“ war jenseits meines Horizonts, aber es war eine Offenbarung – so, als würde man zum ersten Mal Mozart hören. Eddie ist der Meister der Riffs: „Unchained“, „Take Your Whiskey Home“, der Anfang von „Ain’t Talkin’ ’Bout Love“. Er erzeugt Klänge, die keine typischen Gitarren-Sounds sind, sondern Texturen und Harmonien, die erst durch seine spezifische Technik entstehen.

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Das Riff von „Unchained“ klingt, als sei ein anderes Instrument eingeschmuggelt worden. Vieles erklärt sich durch seine Technik: Er hält das Plektron zwischen Daumen und Mittelfinger, was ihm die Möglichkeit gibt, mit dem Zeigefinger die Saiten zu picken. (Als mir das klar wurde, versuchte ich es auch, aber es war zu bizarr.) Aber unter all seinen technischen Fähigkeiten schlummert noch etwas anderes: Eddie hat Soul.

Es ist wie bei Hendrix: Man kann seine Sachen nachspielen, aber es gibt den Faktor X, den man nicht reproduzieren kann. Eddie hatte diesen Funken. Vor  Jahren sah ich ihn auf der Van-Halen-Reunion-Tour, und als er zum ersten Mal in die Saiten griff, hatte ich das gleiche Gefühl wie damals, als ich ein elfjähriger Knirps war.

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