Die 250 besten Songs des 21. Jahrhunderts

Die 250 besten Songs des 21. Jahrhunderts – von Beyoncé bis Kendrick Lamar: eine globale Playlist voll Innovation und Emotion

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Empfehlungen der Redaktion

150. Nelly feat. City Spud, „Ride Wit Me”

2000

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Nelly stammt aus St. Louis und verleiht dem Dirty South Hip-Hop seinen ganz eigenen, unaufdringlich entspannten Midwestern-Touch. Die dritte Single aus seinem Multi-Platin-Album „Country Grammar” greift den Shuffle-Groove aus OutKasts aktuellem Hit „Rosa Parks” auf. Und verwandelt ihn in einen hochkarätigen, rasanten Track, in dem Nelly alle „thicky-thicky-thick”-Girls einlädt, sich im Fond seines Benz-E eine L zu drehen.

Er zeigt auf entzückende Weise, was für ein Hinterwäldler er ist, wenn er rappt, dass sein großer Traum ein First-Class-Flug neben Vanna White aus „Wheel of Fortune“ ist. Und den Refrain „Oh, warum muss ich mich so fühlen? Hey, muss am Geld liegen“ wie jemand singt, der seinen Traum kaum glauben kann. —J.D.

149. Alvvays, „Archie, Marry Me“

2013

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Molly Rankin lebte mitten im Winter in einem Bauernhaus auf Prince Edward Island, als sie und der Gitarrist Alec O’Hanley den größten Indie-Pop-Song einer Generation schrieben. „Archie“ schildert auf witzige Weise die gemischten Gefühle eines Paares, das ziellos auf die nächste Stufe seiner Beziehung zusteuert.

Aber die Ironie in Rankins Texten ging den meisten Zuhörern aufgrund der schmerzhaften Strahlkraft der Melodie verloren. „Das ist eher eine Anti-Ehe-Aussage als eine sehnsüchtige Notwendigkeit, zu heiraten“, sagte sie gegenüber ROLLING STONE. „Nur zwei Kinder ohne jede Richtung, die es aus einer Laune heraus im Standesamt tun und sagen: ‚Was soll’s?‘ … Das war das Romantischste, was mir damals einfiel.“ —Simon Vozick-Levinson

148. Jason Isbell, „Cover Me Up“

2013

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Jason Isbells hyper-persönlicher „Cover Me Up“ ist sein Signature-Song. Auf dem Titelstück seines 2013 erschienenen Albums „Southeastern“ singt Isbell offen und anschaulich davon, wie er trocken wurde, Erlösung fand und sich in eine Liebe verliebte, die zu gleichen Teilen aus Leidenschaft und Kameradschaft besteht.

„Mädchen, lass deine Stiefel neben dem Bett stehen/Wir verlassen dieses Zimmer nicht“, singt er mit zum Himmel ragender Stimme. „Bis jemand medizinische Hilfe braucht/Oder die Magnolien blühen.“ Leider ist Isbell inzwischen von der Frau geschieden, über die er diesen Song geschrieben hat. Aber „Cover Me Up“ hat nichts von seiner Kraft verloren.

Morgan Wallens Version hat den Song einem ganz neuen Publikum zugänglich gemacht, aber Isbells schmerzvolles Original bleibt das Maß aller Dinge. —J.H.

147. Travis Scott feat. Drake, „Sicko Mode“

2018

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„Sicko Mode“ ist ein Beispiel für Travis Scotts maximalistischen Stil, mit dem er die Welt erobert hat. An dem Song waren mehr als 30 Songwriter, acht Produzenten, Drake mit einem Intro-Vers, Swae Lee mit einem nicht im Abspann genannten melodischen Hook und Anspielungen auf Big Hawks „Victory Flow“, Notorious B.I.G.s „ Gimme the Loot” und Lukes „I Wanna Rock”.

Trotz alledem pulsiert der Track vor geballter Energie, während Scott seine angeborene Frische zum Ausdruck bringt. „Sicko Mode” erreichte Platz eins der Billboard Hot 100 und wurde von der RIAA mit Diamant ausgezeichnet. Der Track repräsentiert wohl den Höhepunkt der Karriere des Künstlers aus Houston und eine Ära, in der er das Rap-Genre zu seinem wutgeladenen Image formte. —M.R.

146. Ivy Queen, „Quiero Bailar“

2003

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Die erste Welle des Reggaeton hatte etwas Klaustrophobisches, fast Erstickendes an sich, da sie vollständig von männlichen Künstlern dominiert wurde. La Caballota unterlief dies mit ihrem viszeralen Flow. Und etablierte sich als Königin des Genres.

Die Platin-Edition ihres dritten Albums, „Diva“ aus dem Jahr 2003, enthielt dieses gesunde lyrische Manifest. „Yo Quiero Bailar“ sagt das Offensichtliche. Ein kurzer sinnlicher Perreo auf der Tanzfläche ist nicht automatisch gleichbedeutend mit Sex. Die Botschaft ist sonnenklar. Aber Ivy macht sie durch ihren funkigen Vortrag noch überzeugender, während die Cembalo-Klänge dem Mix eine Prise Leichtigkeit verleihen. —E.L.

145. Miguel, „Adorn”

2012

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Miguels Album „Kaleidoscope Dream“ aus dem Jahr 2012 war eine Meisterleistung in Sachen Genre-Sprunghaftigkeit, auf dem der in Los Angeles geborene Singer-Songwriter seine musikalischen Muskeln spielen ließ, indem er Konventionen nach seinem Willen verbog. Aber mit „Adorn“ bewies er, dass er auch einen einfachen, verliebten Liebeslied schreiben kann, das gleichermaßen lustvoll und ehrfürchtig ist.

Über einem hüpfenden Groove verspricht Miguel seiner Auserwählten seine Treue und sein Verlangen mit einer kleinen Anatomie-Lektion. Lippen, Augen, Fäuste, Geist. Die die ganze Fülle seiner Liebe offenbart. Seine Gesangsleistung passt zum umfassenden Umfang des Songs und wechselt je nach Stimmung zwischen vollem Brüllen und luftigem Falsett. Er beendet den Song mit einem geflüsterten „you“, das wie ein fröhlich-verspieltes Augenzwinkern wirkt. – M.J.

144. Zach Bryan feat. Kacey Musgraves, „I Remember Everything“

2023

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Zach Bryans akustische Songs, die ganze Arenen füllen, haben oft einen verschwommenen, halb vergessenen Charakter. Als wäre die ganze Geschichte etwas zu schmerzhaft, um sie laut auszusprechen. Aber mit Country-Queen Kacey Musgraves als Gegenpart kommen die Details in diesem kraftvollen Song über ehemalige Liebende, die eine wilde Romanze wieder aufleben lassen, immer mehr zum Vorschein.

Durch einen Schleier aus billigem Whiskey werden Bryans Augen feucht, als er sich daran erinnert, wie er in einem schmuddeligen Keller für sie Gitarre gespielt hat. Musgraves erzählt, wie sie für ihn gebrannt hat und fragt sich, ob er jemals versuchen wird, sie zu trösten, anstatt sich selbst.

Am Ende ist Bryan immer noch ein wenig zu sehr in Whiskey und Erinnerungen versunken, um nach ihr zu greifen. Was den Eindruck erweckt, dass es sich um zwei sehr unterschiedliche Menschen handelt, die nur flüchtig miteinander verbunden waren. —J.F.

143. Icona Pop feat. Charli XCX, „I Love It“

2012

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Charli XCX ist nicht nur als Gastmusikerin auf dem Song zu hören, sondern auch eine der Komponistinnen dieses mitreißenden Wunderwerks. Ein Glam-Rock-Stomp, der sich als EDM-Hit präsentiert, mit subtilen Anspielungen auf Electroclash. Und das alles in reinem Pop.

Über seine schiere Energie hinaus ist der Song unendlich zitierfähig. Wir werden bis zu unserem Tod Variationen von „You’re from the Seventies, but I’m a Nineties bitch” (aus einer der prägenden Hymnen der 2010er Jahre, natürlich) zitieren, während „I crashed my car into the bridge“ so rein ist, wie Bildsprache und Charakterentwicklung nur sein können.

Vor allem, wenn es von Aino Jawo und Caroline Hjelt von Icona Pop mit zunehmender Freude jedes Mal geschrien wird. Genau wie dieser unvergessliche Refrain: „I don’t care, I love it!“ –M.M.

142. Blackpink, „Ddu-Du Ddu-Du“

2018

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K-Pop erlebte in den 2010er Jahren einen Boom in den USA. Nur wenige Songs verkörpern diese Aufbruchstimmung so sehr wie „Ddu-Du Ddu-Du“, ein Track aus dem Jahr 2018 von der Superstar-Girlband Blackpink.

Angetrieben von wirbelnden Trap-Snares und glitchigen Synths präsentiert „Ddu-Du Ddu-Du“ alle vier Mitglieder der Gruppe auf spannende Weise.

Lisa und Jennie übernehmen die Strophen mit Vollgas-Rapping, das ebenso prahlerisch wie flink ist, während Rosé und Jisoo mit einem süß vorgetragenen. Aber dennoch sanft bedrohlichen Vorbruch, der den triumphalen Refrain einleitet. —M.J.

141. Coldplay, „The Scientist“

2002

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Alle guten Dinge kommen von der Liebe zu George Harrisons „All Things Must Pass“. Für Chris Martin war es „The Scientist“. Der Frontmann von Coldplay versuchte, „Isn’t It a Pity“ von The Quiet One auf einem alten, verstimmten Klavier in Liverpool zu spielen.

Stattdessen kam eine überwältigende Ballade über das Weitermachen aus dem Frontmann heraus. „Ich sagte: ‚Kannst du den Rekorder einschalten?‘“, erzählte er dem ROLLING STONE.

„Das erste Mal, als ich es gesungen habe, ist das, was da draußen zu hören ist.“ Die Leute lieben es, über diese Band zu streiten. Aber die herzzerreißende Magie dieses Songs ist unbestreitbar. Ebenso wie die Tatsache, dass er zu einem fantastischen Live-Klassiker geworden ist. —A.M.