Donald und der „Duck Man“ – Wie Carl Barks den Erpel unsterblich machte

Carl Barks verwandelte Donald Duck in eine Kultfigur – ein Genie zwischen Witz, Weltreise und feiner Charakterzeichnung

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Als Donald Duck 1942 in die Hände von Carl Barks gelangte, begann eine neue Ära der Comicgeschichte. Der bis dahin eher als Nebenfigur bekannte Enterich bekam plötzlich Tiefe, Witz und Seele. Barks, ein ehemaliger Disney-Animator und gelernter Holzschnitzer, machte aus dem cholerischen Tollpatsch einen Spiegel menschlicher Schwächen – und damit zum Star.

Ein Künstler mit Pinsel und Psychologie

Carl Barks verstand es, Humor und Emotion in einem Strich zu vereinen. In den frühen Bänden, die nun in restaurierter Form erscheinen, trifft Donald auf Mumien, Piraten und verlorene Zivilisationen. Stets auf der Suche nach Ruhm oder einfach nur nach Ruhe. Doch hinter der komischen Fassade steckt immer ein Funken Tragik. Donald will dazugehören, scheitert oft grandios, steht aber jedes Mal wieder auf. Genau das machte ihn zum Liebling.

Von Entenhausen in die Welt hinaus

Die Geschichten zwischen 1942 und 1950 zeigen, wie Barks’ Zeichenkunst neue Maßstäbe setzte. Detailreiche Hintergründe, inspiriert von „National Geographic“, trafen auf überzeichnete Figuren. Eine Mischung, die Comics fast schon erwachsen machte. Donalds Neffen Tick, Trick und Track, Onkel Dagobert und dGustav Gans traten hier erstmals auf. Damit schuf Barks das Fundament eines Enten-Universums, das bis heute in Comics, Serien und Spielen weiterlebt.

Donald Duck – Biografie einer Ikone

Donald Duck, geboren 1934 im Kurzfilm „The Wise Little Hen“, entwickelte sich dank Barks vom Nebencharakter zum Popkulturphänomen. Aber hinter dem Matrosenanzug steckt kein Held, sondern ein Durchschnittstyp. Wahrscheinlich war genau das sein Erfolgsgeheimnis.

Disney Comics Library. Carl Barks’s Donald Duck. Vol. 1. 1942–1950
Disney Comics Library. Carl Barks’s Donald Duck. Vol. 1. 1942–1950

Ein Denkmal für den „Duck Man“

Der Band „Carl Barks’ Donald Duck: Vol. 1 (1942–1950)“ bedient unsere Nostalgie, ist aber auch ein Stück Comicgeschichte. Restauriert, bebildert und ergänzt durch Essays von Disney-Historikern. Er zeigt, warum Barks als „Duck Man“ verehrt wird.

TASCHEN

  • Disney Comics Library. Carl Barks’s Donald Duck. Vol. 1. 1942–1950
  • Hardcover, 28 x 39.5 cm, 4.33 kg, 636 Seiten
  • taschen.com
  • EUR 175
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