Drake: Jimi Hendrix

Der kanadische Rapper mochte Hendrix schon immer, doch als er die DVD seines Woodstock-Auftrittes bekam, schlug die Bewunderung in Bessenheit um. „Ich spiele sie im Tourbus nonstop. Er musste morgens um acht, nach diesem gewaltigen Sturm, auf die Bühne – und lieferte trotzdem eine der größten Shows, die ich je gesehen habe. Ich liebe es, mir diese Szene anzuschauen, bevor ich selbst auftrete. Als wir in Seattle spielten, fuhren wir zu seinem Grab. Ich ließ einen Zettel zurück mit den Worten: „Still inspired“.

1. „Voodoo Chile“ 1968

Als DJ arbeite ich unter dem Namen „Voodoo Child“. Dieser Song hat den klassischen Hendrix-Sound. Und auch die Lyrics, die mir immer sehr wichtig sind, haben einen wirklich unheimlichen vibe.

2. „All Along The Watchtower“ 1968

Eine unglaubliche Energie und Emotion, die diesen Song vorwärtstreibt. Was Hendrix hier macht – nämlich einen Dylan-Song zu nehmen und ihn zu seinem eigenen zu transformieren -, erinnert mich an Lil Wayne, der auch die Songs anderer nimmt und dann darüber so perfekt rappt, dass es sein eigener wird.

3. „Machine Gun“ 1970

Der Song ist ein Protest gegen den Vietnam-Krieg und stammt aus einer Ära, in der Musik noch aktuelle gesellschaftliche Probleme thematisierte – im Gegensatz zur heutigen Zeit, wo sich doch alles nur um Geld, Autos und Frauen dreht. Und das ist es, was mich bei diesem Stück am meisten inspiriert: dass es die Musik der Revolution ist.

4. „Purple Haze“ 1967

Eindeutig einer der allergrößten Gitarren-Songs aller Zeiten. Und noch immer ein ideales Vehikel für all diejenigen, die sich gern mal für eine Weile aus dieser Welt verabschieden möchten.

5. „The Wind Cries Mary“ 1967

Es ist so was wie psychedelischer Bluegrass-Rock – ein Sound, den er im Alleingang kreiert und zur Perfektion ausgearbeitet hat.

6. „Little Miss Strange“ 1968

Ein knackigerer Sound, als man es von seinen anderen Aufnahmen gewohnt war.

7. „Hey Joe“ 1967

Ich unterhalte mich mit meinem Gitarristen eigentlich ständig über Hendrix, und er kennt sich natürlich noch viel besser aus als ich. Wenn ich diesen Track höre, stelle ich mir immer vor, ich wäre ein Jugendlicher in Woodstock.

8. „Star Spangled Banner“ 1970

Der Sound, mit dem er die amerikanische Hymne zerfetzt, ist aufgestaute Aggression. Man kann seine Qual förmlich hören, so plastisch ist der Sound.

9. „House Burning Down“ 1968

Seine Musik war definitiv psychedelisch, konnte manchmal aber auch ins Albtraumhafte tendieren. Ich habe erst später richtig verstanden, dass es in diesem Song um Straßenkämpfe in städtischen Ghettos ging. Das brennende Haus, der Rauch: Er malt ein ziemlich deprimierendes Bild.

10. „Foxy Lady“ 1967

Der Eingangsriff ist wie der Sprung von einer Klippe. Schon seit ungefähr sechs Monaten grüble ich darüber, wie ich es irgendwo als Sample einsetzen könnte. Aber möglicherweise ist es besser, so was gar nicht erst anzufassen.

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