Dua Lipa: Was ist dran am Gerücht, sie habe den Manager wegen dessen Pro-Israel-Haltung entlassen?

Dua Lipa dementiert Gerüchte über Manager-Entlassung wegen Gaza-Haltung und attackiert die „Daily Mail“ für gezielte Falschberichte.

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Die Karriere der britisch-kosovarischen Popsängerin Dua Lipa verlief trotz ihrer Raketen-Vita und Millionen-schwerer Sponsoring-Deals (etwa mit Puma, Porsche, Johnny Walker, YSL Beauty) vergleichsweise skandalfrei. Ihre Aktivitäten außerhalb der Musik (etwa ein Literatur-Forum) wirken „sympatisch“.

Auch ihr Privat- und Liebesleben mit UK-Schauspieler Callum Turner oder dem französischen Regisseur Romain Gavras (bis Ende 2023) erbrachte der britischen Boulevardpresse bislang nur wenig Krawall-Stoff.

Nun ist sie in einen politischen Strudel geraten, der ihr Gaza-Engagement betrifft.

Die 30-Jährige wehrt sich öffentlich gegen Spekulationen, sie habe einen ihrer Manager aufgrund seiner pro-israelischen Haltung entlassen. Sowohl die Künstlerin selbst als auch ihre Managementagentur WME (William Morris Endeavor) widersprechen entsprechenden Medienberichten mit Nachdruck.

Ausgangspunkt der Debatte

Ausgangspunkt der Debatte war ein Bericht der Londoner Tageszeitung „Daily Mail“, laut dem Lipa sich von ihrem langjährigen Kümmerer David Levy getrennt haben soll, nachdem bekannt wurde, dass dieser sich gegen den Auftritt der irischen Stoffmasken-Rap-Gruppe Kneecap beim Glastonbury Festival engagiert habe.

Offenbar wegen Kneecaps kritischer Haltung zur israelischen Militäroperation im Gazastreifen. Das Gerücht wurde rasch von verschiedenen Quellen – darunter auch Kneecap selbst – aufgegriffen und verbreitet.

WME stellte inzwischen klar: David Levy war zwischen 2016 und 2019 in Dua Lipas-Karriere involviert und hat seitdem keine operative Rolle mehr gespielt. Bereits 2019 zog er sich aus dem aktiven Management zurück, als er London verließ, und übernahm seither eine rein beratende Funktion. Anfang 2025 habe er sich vollständig von allen verbleibenden Projekten mit Lipas getrennt. In einer offiziellen Stellungnahme heißt es: „Berichte, wonach Dua Lipa oder ihr Management einen unserer Agenten aufgrund seiner politischen Ansichten entlassen haben, sind definitiv falsch.“

Lipas Reaktion und Kritik an Boulevardmedien

Auch Lipa selbst äußerte sich in einer Instagram-Story deutlich – sowohl in Bezug auf Levy als auch auf die Medienberichterstattung: „Das Verhalten von David Levy oder anderen Musikmanagern gegenüber Künstlern oder Bands, die ihre Meinung sagen, ist nicht meine Tasse Tee. Die Vorstellung allerdings, ich hätte ihn wegen seiner pro-israelischen, anti-palästinensischen Haltung entlassen, ist völlig falsch.“

Lisa kritisierte weiterhin den Umgang der „Fleet Street“ mit dem Thema: „Die Sprache, welche die ‚Daily Mail‘ verwendet hat, ist gezielt hetzerisch, auf Clickbait ausgerichtet und trägt dazu bei, gesellschaftliche Spaltung zu verstärken. Es geht um ‚Free Palestine‘, doch eine globale Tragödie auszuschlachten, nur um Schlagzeilen zu verkaufen, finde ich zutiefst verstörend.“

Lipa positioniert sich seit Jahren klar pro-palästinensisch und engagiert sich regelmäßig gegen Unterdrückung und Gewalt. Bereits in der Vergangenheit wurde sie für ihre Haltung teils scharf kritisiert – insbesondere in konservativen Medien.

Der Fall wirft einmal mehr ein Schlaglicht auf die wachsende politische Polarisierung innerhalb der internationalen Musikbranche – sowie auf die Rolle der Boulevardpresse in Zeiten globaler Konflikte.

Dass parallel dazu auch andere Stories der „Daily Mail“ – wie etwa eine frei erfundene Fleetwood-Mac-Reunion zu Ehren von J.K. Rowling – dementiert werden mussten, verdeutlicht die anhaltende Problematik gezielter Falsch-Berichterstattung.

Ralf Niemczyk schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.