„Ein Mädchen namens Willow“: Interview mit dem Cast
„Ein Mädchen namens Willow“: Interview mit Ava Petsch, Anna von Seld, Mary Tölle, Cora Trube – und Max Giermann.
In Mike Marzuks Verfilmung von Sabine Bohlmanns Kinderbuchreihe „Ein Mädchen namens Willow“ (Kinostart: 27. Februar 2025) hat Willow (Ava Petsch) von ihrer Großtante Alwina einen magischen Wald geerbt – sowie die Fähigkeit zu Hexen. In der Schule finden viele das Mädchen mit den roten Haaren aber erstmal komisch.
In ihrem Waldhäuschen trifft Willow auf Hexenmeister Grimmoor (Max Giermann). Grimmoor beauftragt sie, drei Mädchen zu finden, die ebenfalls magische Fähigkeiten haben. Nur zusammen können sie die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde beherrschen, und das tut Not. Denn das Geier-Duo will den Wald abholzen und ein Einkaufszentrum bauen. Die Mädchen wollen den Wald vor ihnen retten.
Wir sprachen mit den Hauptdarstellerinnen Ava Petsch, Anna von Seld, Mary Tölle und Cora Trube, sowie mit Max Giermann.
„Ein Mädchen namens Willow“: Interview mit dem Cast: Ava Petsch, Anna von Seld, Mary Tölle und Cora Trube
Wie habt ihr euch auf die Rolle vorbereitet?
Cora Trube (in der Rolle als Valentina): Wir Mädchen haben uns oft abends im Hotel getroffen. Wir haben dann Szenen durchgesprochen. Mit meiner Mutter habe ich einzelne Passagen auch geübt.
Anna von Seld (in der Rolle als Gretchen): In erster Linie habe ich einfach den Text gelernt.
Mary Tölle (in der Rolle als Lotti): Für das Casting habe ich mit meiner Mutter geübt.
Ava Petsch (in der Rolle als Willow): Ich bin viel in den Wald gegangen, wie meine Figur. Ich habe versucht, weit weg vom Alltag zu sein. Willow ist ein schüchterner Mensch – das bin ich nicht.
Wie verlief das Casting für euch?
Cora Trube: Vorgesprochen hatte ich auch für die Rolle der Willow. Beim finalen Casting, dem wichtigsten, ist man natürlich auch etwas aufgeregt.
Anna von Seld: Es gab das E-Casting und zwei Castings vor Ort. Meine Agentin hatte mir von „Willow“ berichtet, und meine Mutter und ich haben die Szenen geübt. Da hieß es natürlich: Daumen drücken. Vor dem letzten Casting in München war ich erkrankt. Deshalb kam ich mit Schal.
Ava Petsch: Beim Casting wurde auf jeden Fall festgestellt, dass wir vier Mädchen am besten miteinander harmonieren.
Kennt ihr Situationen aus der Schule, in denen Mädchen oder Jungen für komisch gehalten werden – und wie hilft man ihnen dann?
Cora Trube: Solche Situationen gibt es leider in vielen Klassen. Man sollte sich dann ruhig trauen, zum Lehrer zu gehen. Das habe ich auch schon mal gemacht. Und für die Person, die geärgert wird – einfach versuchen, für sie da zu sein.
Anna von Seld: Ich habe solche Situationen noch nicht erleben müssen. Auf meiner Schule bilden wir eine Gemeinschaft. Zum Lehrer zu gehen wäre dann wirklich wichtig. Auch, damit die Situation nicht eskaliert.
Mary Tölle: Ja, das ist wichtig. Man sagt den Lehrern Bescheid. Oder versucht einfach, für die Freundin oder den Freund da zu sein.
Ava Petsch: Man hilft denen, die geärgert werden.
Der Wald spielt eine große Rolle in der Erzählung. Was sollen die Eltern eurer Meinung nach besser machen, damit es der Natur besser geht?
Cora Trube: Weniger Auto fahren, das wäre schon mal ein Anfang. Mehr Radfahren. Laufen.
Anna von Seld: Auf jeden Fall mehr Bahnfahren.
Mary Tölle: Ganz klar, Fahrräder nutzen. Oder das E-Auto.
Ava Petsch: Es wäre ja schon ein Anfang, wenn man den Müll nicht im Wald liegenlässt.
Habt ihr schonmal einen magischen Moment erlebt?
Cora Trube: Habe ich, ja! Der war aber eher negativ. Ich hatte mal ein Kuscheltier, das Geräusche machen konnte. Als ich schlief, fing es auf einmal an zu reden. Das kannte ich sonst nur von Alexa!
Anna von Seld: Ich hatte einen Löwen als Kuscheltier. Der gehörte meiner Oma, und er lag in meinem Bett. Mein Vater war nach Budapest verreist, ich telefonierte am Morgen mit ihm. Und dann stellte sich heraus: Genau derselbe Löwe lag auch in seinem Bett. Obwohl der Löwe gar nicht mehr hergestellt wurde! Ich denke sogar, dass es von ihm nur ein einziges Exemplar gegeben hat.
Mary Tölle: Magische Momente? Bislang nicht!
Ava Petsch: Die Dreharbeiten von „Willow“, die waren eine magische Zeit. Und, dass ich die drei anderen Mädchen kennengelernt habe.
Welche Fantasy-Bücher liest du, welche Filme schaust du?
Cora Trube: Ich mag die Bücher von Sabine Bohlmann generell. Meine Lieblingsfilm ist „Twilight“, ich mag auch die „Hobbit“-Filme. Also eher Action-Fantasy.
Anna von Seld: Meine drei Lieblingsbücher sind „Die unendliche Geschichte“, „Peanut Jones“ über ein Mädchen, das einen Stift gefunden hat, mit dem sie Türen zeichnen kann, um eine andere Welt zu betreten. Und Sabine Bohlmanns „Willow“-Reihe. Ich bin auch großer Fan des „Werwolf“-Kartenspiels. Und die Verfilmung davon finde ich richtig gut.
Mary Tölle: Ich bin ein großer Fan der „Dr. Strange“-Filme von Marvel. Bei den Büchern greife ich am liebsten zu den „Frau Honig“-Büchern von Sabine Bohlmann.
Ava Petsch: „Die Willow“-Bücher lese ich gern. Von den Filmen mag ich die „Harry Potter“-Reihe. Ich habe einen großen Bruder. Deshalb habe ich alle Filme schon mit Sechs geschaut.
Wie verliefen die Dreharbeiten mit Max Giermann – hat er oft Quatsch gemacht?
Cora Trube: Klar. Wir hatten sehr, sehr viel Spaß mit ihm. Gerade, weil er nicht immer das gemacht hat, was im Drehbuch stand. Lach-Flashs zwischen den Szenen waren die Regel.
Anna von Seld: Er war so witzig, wie ich es mir vorgestellt hatte. Als es dann an die Szenen ging, wurde er konzentriert.
Mary Tölle: Oh ja, Max Giermann hat oft Quatsch gemacht! Nicht während der Szenen, aber davor und danach umso mehr. Er hat uns improvisierte Fragen gestellt, wir kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus
Ava Petsch: Wir Mädchen haben aber auch immer viel rumgealbert!
„Ein Mädchen namens Willow“: Interview mit Max Giermann
Du sprichst sonst gerne Prominente nach – wer war hier dein Vorbild?
Max Giermann: Das ist eine gute Frage! Ich bin ja froh, wenn ich mich mal nicht an Prominenten orientieren muss, exakt so sein muss wie das Original. Hexenmeister Grimmoor ist eine frei erfundene Figur. Ich durfte mir alles selbst ausdenken. Die dauernden Versprecher, die Wortspiele, die stammen bespielsweise von mir.
Wie schwierig war es, das Makeup aufzutragen?
Lange Maskenzeiten bin ich gewohnt. Meistens sitze ich 4 Stunden auf einem Stuhl, und dann wird in meinem Gesicht herumgeschraubt. Bei „Willow“ saß ich vielleicht zwei Stunden in der Maske. Mir gefällt das. Ohne Maskenzeiten würde mir was fehlen. Ich nutze die Zeit gern, um mich auf meine Rolle einzustellen Meine Szenen spielten überwiegend im Wald. unser Wohnwagen stand direkt an einem Bach. Meine Maskenbildnerin ist zudem eine Freundin von mir. Wir hatten also eine tolle Zeit.
Lachen Kinder bei Dir über andere Witze als die Erwachsenen?
Meine Darstellung mache ich gleichermaßen für Kinder wie Erwachsene. Ich denke, dass ich einen kinderaffinen Humor habe. Die Dinge, die ich lustig finde, finden Kinder auch lustig. Lachen hat oft damit zu tun, dass man das Kind in sich weckt oder wiederentdeckt. Gute Komik ist alterslos, hat eine Allgemeingültigkeit.
Lachen Kinder, wenn du Prominente nachmachst?
Ja, klar. Aber vielleicht nicht, weil sie die Ähnlichkeit zum Original entdecken. Sie wissen vielleicht gar nicht, wer Robert Habeck ist, aber finden es toll, wenn da jemand seine Stimme verstellt. Wenn jemand lacht, ohne die Vorlage zu kennen, freu ich mich fast noch mehr. Dann war meine Einlage jedenfalls lustig.
Was sind die Unterschiede zwischen Stand-Up vor Publikum und Film, welche Herausforderungen siehst du da?
Stand-Up stellt einen vor die Herausforderung, dass man da schon sehr bei sich sein muss. Man muss Geschichten aus einem eigenen Leben erzählen. Authentisch sein. Beim Film steht die Rolle im Mittelpunkt – die Welt eines anderen Menschen, eine Transformation.
Das Tolle an dem Hexenmeister ist ja, dass er seinen Raum eigentlich nicht verlassen kann. Hat dich das gestört?
Nun, der Raum war halt sehr eng. Die Kinder drehten im Wald oder an Wasserfällen. In meiner Hütte dagegen wurde es schnell 30 Grad warm. Die Hütte wurde aus einer zerfallenen Mühle neu errichtet. Die haben viel Herzblut hineineingesteckt, all das Mobiliar, die kleinen Dinge. Man entwickelt Ehrfurcht. Also: Ich mochte meine Hütte.
Wie bringt man Kindern Naturschutz am besten nahe?
Indem man in die Natur geht. Sie erlebbar macht. Praktisch begreift. Wandern, Spiele. Wir sind Wesen aus der Natur, die in der Natur leben. Das vergisst man, wenn man den ganzen Tag nur im Gebäude sitzt.
Die Fragen stellte Kinderreporter Ted Niasseri