Frau, die versuchte, Elvis’ Graceland zu verkaufen, zu mehr als vier Jahren Haft verurteilt

Frau aus Missouri wegen Betrugsplänen um Elvis Presleys Graceland zu fast fünf Jahren Haft verurteilt.

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Die Frau aus Missouri, die hinter dem spektakulären Plan stand, Elvis Presleys weltbekanntes Graceland-Anwesen zu verkaufen, muss für vier Jahre und neun Monate ins Bundesgefängnis. Das berichtet die Associated Press.

Gefälschte Dokumente und ein erfundener Kredit

Lisa Jeanine Findley, die sich Anfang des Jahres wegen Postbetrugs im Zusammenhang mit dem Plan schuldig bekannt hatte, wurde am Dienstag, 23. September, von einem Bundesgericht in Memphis verurteilt. Findley verweigerte eine Stellungnahme während der Anhörung.

Findley, 54, soll sich als mehrere Personen ausgegeben und diverse Dokumente gefälscht haben. Darunter befand sich auch eine falsche Behauptung, dass Presleys Tochter Lisa Marie Presley 3,8 Millionen Dollar von einer Firma namens Naussany Investments geliehen und das Graceland-Grundstück als Sicherheit hinterlegt habe – kurz vor ihrem Tod im Januar 2023.

Unter dem Namen „Kurt Naussany“ verschickte Findley zahlreiche Briefe an die Anwälte von Lisa Maries Tochter Riley Keough. Darin forderte sie die Rückzahlung der 3,8 Millionen Dollar. Falls das Geld nicht überwiesen werde, drohe die Versteigerung von Graceland. Im Mai 2024 begann Naussany Investments tatsächlich, eine Zwangsversteigerung anzukündigen. Keough klagte daraufhin und argumentierte, die Kreditunterlagen seien gefälscht. Am 22. Mai stoppte ein Richter die geplante Auktion – nur einen Tag vor dem angesetzten Termin.

Vorbestraft und als Betrügerin bekannt

Brisant war, dass die Zwangsversteigerungsgeschichte nur wenige Monate nach der Beilegung eines Erbschaftsstreits zwischen Keough und ihrer Großmutter Priscilla Presley an die Öffentlichkeit kam.

Im August nahmen Bundesbehörden Findley schließlich wegen Postbetrugs und Identitätsdiebstahls fest. Schon zuvor hatte NBC News die Frau aufgespürt. Sie behauptete, selbst Opfer von Identitätsdiebstahl geworden zu sein. Ein ausführlicher Bericht zeichnete jedoch das Bild einer Betrügerin mit jahrzehntelanger Vorstrafenliste, die mit Liebesbetrügereien, gefälschten Schecks und Bankbetrug Hunderttausende Dollar erschwindelt hatte – und dafür bereits mehrfach in Staats- und Bundesgefängnissen einsaß.

„Hochgradig ausgeklügeltes Betrugssystem“

Findley bekannte sich im Februar schuldig, woraufhin die Anklage wegen Identitätsdiebstahls fallengelassen wurde. Ihr Pflichtverteidiger Tyrone Taylor plädierte auf Milde und argumentierte, dass das Presley-Anwesen keinen finanziellen Schaden erlitten habe. Zudem sei der Plan weniger ausgeklügelt gewesen, als die Staatsanwaltschaft behaupte – eine „zusammengebastelte Idee“ ohne realistische Erfolgschancen.

Der Richter widersprach jedoch deutlich. Er bezeichnete den Fall als „hochgradig ausgeklügeltes Betrugssystem“ und erklärte, es wäre eine „Justizfarce“ gewesen, wenn Graceland tatsächlich den Besitzer gewechselt hätte.

Jon Blistein schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil