Gene Simmons erklärt, warum er seine Fan-Roadies abzocken MUSS

Ein Tag Roadie und persönlicher Assistent von Gene Simmons? Kostet 12.500 Dollar. Dafür gibt es aber eine Gitarre dazu.

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Was ist ein Tag mit Gene Simmons wert? Diese Frage dürfte auch für Kiss-Enthusiasten nicht leicht zu beantworten sein. Doch der Bassist hat inzwischen selbst ein Preisschild vorgegeben.

Für seine Solo-Tour sucht der Musiker pro Gig jeweils einen Roadie bzw. persönlichen Assistenten. Bezahlung gibt es nicht, stattdessen kostet der unübliche Backstage-Pass mit Job-Verpflichtung auch noch ganz schön Geld: 12.495 Dollar.

Das Konzert-Ticket ist da noch nicht einmal enthalten, dafür gibt es aber eine Bass-Gitarre aus dem Arsenal Simmons und auf Wunsch eine Namensnennung auf der Bühne. Die Kritik an dem seltsamen Deal ließ nicht lange auf sich warten. Aber für den 75-Jährigen ist es laut eigener Aussage ein Top-Angebot für echte Fans. Denn wer hat schon das Vergnügen mit einem Rockstar frühstücken zu gehen und ihn 24 Stunden lang auf Schritt und Tritt zu begleiten?

Gene Simmons muss erst mal kräftig für seine Fan-Roadies zahlen

Weil die Stellenausschreibung weiterhin für hochgezogene Augenbrauen sorgt, erklärte Gene Simmons nun in einem Radio-Interview mit Jim Craft (95.9 The Rat in Point Pleasant), was wirklich hinter der Sache steckt.

Zunächst einmal glaubt der Bassist selbst daran, dass es sich um eine magische Erfahrung handelt. „Als ich ein Kind war und Hendrix oder jemanden anderen gesehen habe, war ich total begeistert, aber ich wusste nicht, wie es hinter den Kulissen aussah“, so Simmons. Er überlegte damals: „Wie sieht der Anfang des Tages aus? Wie ist es, mit meinen Lieblingsrockstars zu frühstücken oder zu Mittag zu essen, dann in die Limousine zu steigen, zum Auftritt zu fahren, das Schlagzeug aufzubauen.“

Da wir in einer Smartphone-Welt leben („heutzutage wird alles gefilmt, man kann nicht mal aufs Klo, ohne dass jemand die Kamera draufhält“), könne jeder persönliche Assistent für sein Geld auch alles filmen, was er wolle.

Und warum gibt es nur einen Fan-Roadie pro Auftritt? Simmons: „Weil heutzutage alle sofort anfangen zu klagen! (…) Jeder kann jeden sofort vor einen Richter schleifen. (…) Ich kann also nicht einmal wenn ich wollte 10, 20, 30, oder so viele Leuten wie wir gerne anstellen würden, mitnehmen. Wir nehmen nur einen aus einem einzigen Grund: Weil die Versicherungskosten dafür astronomisch sind. Das ist also nicht billig für uns und könnte sich auch nicht jeder leisten. Aber so ist das Leben.“

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Der Kiss-Musiker redete sich über das Versicherungswesen in den Staaten noch weiter in Rage. „Man braucht für alles eine Versicherung. Nur weil einer eine schlechte Erfahrung gemacht hat, kann dich das 100.000 Dollar kosten.“ Ohne dass Simmons Zahlen genannt hat, ist auch davon auszugehen, dass Kiss einen guten Teil ihrer Einnahmen der „End Of The Road“-Tour ebenfalls für die Rundum-Absicherung der Konzert-Reise abgeben mussten.

Auch deshalb ist die Zeit nach der Band durchaus lukrativ. Erst kürzlich erklärte Gene Simmons nämlich, dass er inzwischen mehr Geld verdient als zu Zeiten als Mitglied von Kiss. Er reise mit leichtem Gepäck, ohne Privatjets, Manager und Sattelschlepper, sagte der Musiker „Billboard“.

Auf der Tour ist Simmons lediglich mit Schlagzeuger Brian Tichy, den Gitarristen Jason Walker und Brent Woods (die sich beide auch sonst um die anderen Produktionsdetails kümmern) sowie einem Assistenten und einem Crewmitglied für die Musiker unterwegs.

Bis August spielt Gene Simmons insgesamt 26 Konzerte – mit bestimmt 26 glücklichen, aber um ein paar Tausend Dollar ärmeren persönlichen Helfern.