HIPNESS ALS TÜTENSUPPE

„Guck-mir-in-die-Augen-Kleines“-Schauspieler Jared Leto („Fight Club“,“American Psycho“), der mit seiner Band 30 Seconds To Mars ein weltweit umkreischter Mädchenschwarm ist, hat die Rolle des Rockstars nach eigenen Angaben anfangs „nur gespielt“. Rockdarsteller-Rockmusik also, irgendwo zwischen Götterdämmerung und den frühen U2. Mittlerweile verkaufen Jared und sein trommelnder Bruder Shannon Leto in Millionen-Dimensionen. 30 Seconds To Mars spielt die ganz großen Festivals, während das aktuelle Album mit dem formelhaften Alles-drin-Titel „Love Lust Faith +Dreams“ mit allerlei Tütensuppen-Hipness daherkommt: Coverkunst von Damien Hirst und ein kecker Video-Auftritt von Striptease-Artistin Dita von Teese. Des Meisters Träume sind sein „Lebenselixier“ und seine Indien-Reise nach Mumbai, Jaipur und Goa wirkt „als Inspiration“. Rocker-Leben 2013, klingt nach Déjà-vu. Ähnliches gilt – unter anderen Parametern -auch für die australischen Hardrocker Airborne. Doch auch im elektronischen Segment kommen die Hits aus der Mikrowelle. Bestes Beispiel: Die Capital Cities, zwei Elektro-Popper aus Los Angeles, die mit ihrem flotten Kirmesklopper „Safe And Sounds“ wie eine Comedy-Variante von Daft Punk wirken. Immer fleißig die Filter aufreißen und durch die Disco jagen! Doch stopp: Daft Punk sind ja jetzt analog – und mit ihren fluffigen und natürlich deutlich besseren Hits besser im Geschäft denn je.

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