Led Zeppelin: Jimmy Page schreibt die Geschichte von „Stairway To Heaven“ neu

Der Gitarrist sagte vor Gerichts nichts, was darauf hindeuten könnte, dass ihr berühmtester Song gestohlen wurde. Dafür machte er interessante Angaben zur Entstehung von „Stairway To Heaven“.

Robert Plant und Jimmy Page wird von den Erben des Spirit-Sängers Randy California vorgeworfen, die berühmte Eröffnungssequenz von „Stairway To Heaven“ geklaut zu haben. Im Original soll, behaupten die Erben, von Spirit und aus deren Song „Taurus“ stammen. Angeblich soll Led Zeppelin-Gitarrist Page den Song gehört haben, nachdem beide Bands 1968 und 1969 gemeinsam auf Tour waren.

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Deswegen steht die Band nun im wohl spektakulärsten Plagiatsstreit des Jahres vor Gericht. Am ersten Prozesstag (Mittwoch, 14. Juni) ließen Page und Plant, die persönlich erschienen, ihren Anwalt sprechen, doch am Donnerstag, dem zweiten Prozesstag, musste Page in den Zeugenstand. Dort wurde der 72-Jährige befragt, ob er das Intro von „Stairway To Heaven“ mit dem Song „Taurus“ Note für Note durchgehen wolle. „Nicht unbedingt“, antwortete der Musiker laut „Mashable“. Der Musikprofessor Alexander Stewart hatte zuvor geschildert, dass in fünf Kategorien Übereinstimmungen zwischen beiden Stücken gefunden habe: Akkordfolge, Notenwerte, ähnliche Arpeggios und Zweiklänge.

Interessanter als die Beweisführung, ob „Stairway To Heaven“ und „Taurus“ wirklich justiziable Ähnlichkeiten aufweisen, dürfte aber Pages Erzählung gewesen sein, wie der Song einst entstanden ist. Die Story unterschied sich nämlich von dem, was bekannt war. Bisher berichteten die Musiker stets, dass das Lied 1970 während eines Rückzugs nach Bron-Yr-Aur entstand, einer Hütte aus dem 18. Jahrhundert in Wales, wo Plants Familie oft Urlaub machte, als er noch ein Junge war. Auch wegen der Legende um die Entstehung von „Stairway To Heaven“ ist Bron-Yr-Aur zu einer Pilgerstätte für Fans geworden.

Im Gerichtssaal sagte der Gitarrist nun, dass seine Erinnerung an die Zeit etwas schwanken würde und dass er damals mit drei Teilen aus „Stairway To Heaven“ bei seinen Bandkollegen vorstellig wurde. Schließlich spielte er sie nach eigenen Angaben in Headley Grange, einem privaten Tonstudio in Hampshire, zum ersten Mal den anderen Musikern vor.

Damit ist die Magie der Entstehungsgeschichte um „Stairway To Heaven“ erst einmal dahin und ein faszinierender Ort der Rockmusik entzaubert. Am Freitag (17. Juni) wird der Prozess fortgesetzt. Schon in der kommenden Woche soll das Urteil gesprochen werden.

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