Schauspieler Michael Gwisdek im Alter von 78 Jahren verstorben

Der Schauspieler und Regisseur starb „nach kurzer schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie“.

Michael Gwisdek ist tot. Der Mime, der sich durch Charakterrollen in Filmen wie „Boxhagener Platz“, „Oh Boy“ oder auch „Good Bye, Lenin!“ einen Namen machte, ist am 22. September 2020 „nach kurzer schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie verstorben“, so die Pressemitteilung, die sich auf Gwisdeks Familie beruft.

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Diese möchte außerdem, dass ihre Privatsphäre gewahrt wird und veröffentlicht somit keine weiteren Informationen zu seinem Tod. Gwisdek wurde 78 Jahre alt.

Erst Dekorateur, dann Schauspieler und Regisseur

Michael Gwisdek wurde am 14. Januar 1942 in Weißensee in Berlin als Nachkömmling einer Gastwirtfamilie geboren. Zunächst ging er dem beruflichen Wünschen seiner Eltern nach, absolvierte unter anderem eine Ausbildung zum Dekorateur und Gebrauchsweber und arbeitete auch bis Anfang der 60er-Jahre in diesem Berufsfeld.

Doch seine Leidenschaft war schon als 16-jähriger Teenager vor allem die strahlende Welt des Theaters und des Films. Nach den verschiedensten Jobs sollte er von 1965 bis 1968 an der Staatlichen Schauspielschule Berlin studieren, woraufhin auch mehrere Theaterauftritte folgten. 1973 wechselte der Schauspieler dann zur Volksbühne, wo er zehn Jahre am Stück ein Engagement hatte. Dort sah man Gwisdek zum Beispiel als Horatio in „Hamlet“ und gleich als drei Macbeths in der 1982er-„Macbeth“-Inszenierung.

Nach der Wende konnte der ehemalige DDR-Darsteller weitere große Film- und TV-Rollen übernehmen. Auch als Filmemacher sollte er tätig werden.

Seine Darbietung in Andreas Dresens „Nachtgestalten“ brachte ihm 1999 einen Silbernen Bären bei der Berlinale ein und machten ihn auch im westlichen Teil Deutschlands bekannter. Zu anderen, wichtigen Filmen in seinem Repertoire gehörten Leander Haußmanns „Herr Lehmann“, „Oh Boy“ von Regisseur Jan-Ole Gerster aus dem Jahr 2013 (für den er auch den Deutschen Filmpreis als Bester Nebendarsteller erhalten sollte) und 2019 auch „Traumfabrik“ von Dennis Mojen.

In seinem Spiel zeigte er stets viel Witz, Tiefgang und eine Rhetorik, die man am ehesten als „frei nach Schnauze“ bezeichnen kann.

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+++ Dieser Artikel erschien zuerst bei musikexpress.de +++

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