Morrissey hat wirre Cancel-Theorie über The Smiths

Der Sänger lamentiert, dass er aus der offiziellen Geschichte über die Band gestrichen würde.

Fragen Sie jemanden auf der Straße: Welche Personen verbinden Sie mit The Smiths? Wahrscheinlich werden viele dann Morrissey antworten. Der Sänger glaubt allerdings, dass das nicht mehr so ist und sieht teuflische Kräfte am Werk, die sein künstlerisches Erbe gefährden.

Morrissey ist tatsächlich der Meinung, dass es inzwischen eine „offensichtliche Verschiebung der medialen Sicht“ gebe, um ihn als zentrale Person innerhalb des Bandgefüges zu verdrängen. Das schrieb Moz als Teil seiner „Messages From Morrissey“, einer regelmäßig befüllten Rubrik auf seiner Website.

Zu lesen ist dort auch, dass der Sänger diesen Umstand – der, um ehrlich zu sein, nicht einmal Musikkritikern aufgefallen sein dürfte, geschweige denn irgendwelchen Fans – nicht hinnehmen wolle. Es sei, so schreibt Morrissey unter dem Titel „Cancel Culture Begins At Home“, dass er die wichtigste Person bei The Smiths war.

The Smiths = Morrissey + die anderen Musiker

Konkret heißt es in dem Eintrag auf Morrisseys Website, dass er nicht akzeptieren wolle, gecancelt zu werden, „weil ich den Gruppennamen, die Songtitel, die Albumtitel, das Artwork, die Gesangsmelodien erfunden habe und alle Gefühle, die mit den Texten verbunden sind, aus meinem Herzen kamen“. Es sei ein wenig so, als würde man sagen, Mick Jagger wäre kein wichtiger Teil der Rolling Stones, so der Brite.

Morrissey mit Blick auf die Gründungsgeschichte der Smiths: „Mehrere Nachrichtenseiten behaupten, dass das erste Treffen bei Rough Trade Records mit Johnny Marr und Andy Rourke stattfand, obwohl Andy zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ein festes Bandmitglied war. Das Treffen fand natürlich mit Morrissey und Marr statt. Sogar Geoff Travis hat jetzt plötzlich beschlossen, dass er sich ’nicht daran erinnern kann, wer mit Johnny zusammen da war‘, obwohl Geoff mir an jenem Tag direkt in die Augen sah und sagte: ‚Wir würden Hand In Glove gerne sofort veröffentlichen‘.“

Der offenbar einmal wieder gekränkte Sänger schloss sein Statement mit den martialischen Worten „Die Jagdhunde schnappen zu!“. Ganz sicher bezieht er sich damit auf die seiner Meinung nach immer bedrohlicher werdende Sitte, Personen des öffentlichen Lebens abzustrafen, wenn sie sich nicht dem gerade vorherrschenden Meinungskorridor unterwerfen. Die Frage wäre nur, wann der inzwischen 64-Jährige jemals irgendwelchen Zeitgeistvorstellungen entsprochen hätte.

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