Mumford & Sons: Fans wollen Winston Marshall nicht mehr – Gitarrist reagiert

Die Unterstützung für einen umstrittenen rechten Autor ist für viele Fans ein Grund, den Gitarristen dazu aufzufordern, Mumford & Sons zu verlassen. Nun zog Marshall Konsequenzen.

Winston Marshall, der Banjospieler und Leadgitarrist von Mumford & Sons, wurde in den sozialen Medien angeprangert, nachdem er seine Unterstützung für den umstrittenen rechten Schriftsteller Andy Ngo getwittert hatte.

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In einem inzwischen gelöschten Tweet gratulierte Marshall dem Autor zur Veröffentlichung seines neuen Buches „Unmasked“. Der Inhalt des Buches soll „ins Innere von ANTIFAs radikalem Plan zur Zerstörung der Demokratie“ führen und die „Geschichte der gewalttätigen und extremistischen Polit-Bewegung“ näher beleuchten. „Endlich hatte ich Zeit, Ihr wichtiges Buch zu lesen. Sie sind ein mutiger Mann“, schrieb Marshall. Der Musiker fügte auch ein Foto des Covers von Ngos Buch hinzu.

Fans sind empört

Twitter-Nutzer reagierten schnell auf Marshalls Tweet und verdeutlichten, dass sie nichts von seiner öffentlichen Unterstützung für Ngo hielten.

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Boykott für Marshall?

Allerdings hatte der Tweet von Marshall auch Auswirkungen auf die gesamte Band. Unter mehreren Social-Media-Beiträgen forderten Dutzende Fans, dass die weiteren Band-Mitglieder den Banjo-Spieler boykottieren und in Zukunft ohne ihn weiter machen.

Marshall reagiert: Vorzeitiger Rücktritt aus der Band

Nachdem die Kritik in den vergangenen Tagen immer lauter geworden ist, meldete sich der Gitarrist zu Wort, um zu verkünden, dass er sich eine „Auszeit“ von der Gruppe nehmen will. In einem Statement, das er am Dienstagabend auf seinem Twitter-Account veröffentlichte, entschuldigte sich Marshall für den Tweet und kündigte an, dass er sich von der Band beurlauben lassen werde, um seinen „blinden Flecken zu untersuchen“.

„In den letzten Tagen habe ich den Schmerz, der durch das Buch, das ich unterstützt habe, verursacht wurde, besser verstanden. Ich habe nicht nur eine Menge Leute beleidigt, die ich nicht kenne, sondern auch diejenigen, die mir am nächsten stehen, einschließlich meiner Bandkollegen, und das tut mir wirklich leid“, schrieb Marshall. „Als Ergebnis meiner Handlungen nehme ich mir eine Auszeit von der Band, um meine blinden Flecken zu untersuchen. Für den Moment solltet ihr wissen, dass ich mir bewusst bin, dass meine Befürwortungen als Zustimmung zu hasserfülltem, spalterischem Verhalten angesehen werden könnten. Ich entschuldige mich dafür, da dies überhaupt nicht meine Absicht war.“

Die verbliebenen Band-Mitglieder äußerten sich bisher nicht über den vorzeitigen Rücktritt ihres Banjo-Spielers.

Nicht der erste Vorfall

Es ist nicht das erste Mal, dass Marshall und Mumford & Sons wegen der Zusammenarbeit mit berüchtigten rechtsgerichteten Persönlichkeiten in der Kritik stehen. Bereits 2018 lud die Band den kanadischen Akademiker Jordan Peterson, dem Transphobie, Frauenfeindlichkeit und Islamophobie vorgeworfen werden, zu einem Besuch in ihre Londoner Studios ein.

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Nachdem Bilder von Peterson und Mitgliedern der Band in den sozialen Medien auftauchten, erklärte Marshall einem kanadischen Radiosender:

„Ich glaube nicht, dass ein Foto mit jemandem bedeutet, dass man mit allem einverstanden ist, was er sagt. […] In erster Linie interessiere ich mich für sein psychologisches Zeug, das ich sehr interessant finde.“

+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf Musikexpress.de +++
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