Nach Eklat beim Coachella: Southside und Hurricane laden Kneecap aus

Kneecap werden nicht beim Hurricane und Southside Festival auftreten.

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Southside und Hurricane gehören zu den größten Festivals in Deutschland. Dort sollte auch die irische Band Kneecap performen. Doch nach ihrem Auftritt auf dem Coachella-Festival in den USA macht die Produktionsfirma einen Rückzieher.

Mit israelfeindlichen und US-kritischen Statements hat die Band Kneecap für einen Eklat auf dem Coachella-Festival in Kalifornien gesorgt. Musikmanagerin und Moderatorin Sharon Osborne forderte gar, dass den Iren ihr Arbeitsvisum für die USA entzogen werden sollte. Nun hat der Auftritt Folgen für die Band: Die Produktionsfirma FKP Scorpio sagte die geplanten Auftritte von Kneecap auf den deutschen Festivals Hurricane und Southside ab, wie ein Sprecher WELT bestätigte.

Kneecap kommen nicht zu den Festivals

„Die Band Kneecap wird in diesem Jahr nicht auf dem Hurricane und dem Southside Festival auftreten“, hieß es. In Leuchtbuchstaben hatten die Rapper auf der Coachella-Bühne Sprüche wie „Fuck Israel, free Palestine“, „Israel begeht einen Völkermord am palästinensischen Volk“ und „Die US-Regierung bewaffnet und finanziert Israel trotz der Kriegsverbrechen“ auf die Bühne geschrieben. Bei dem Auftritt am 18. April brachte die für ihr politisches Engagement bekannten Musiker das Publikum dazu, „Free, free Palestine“ zu rufen.

Tausende Rekruten, neue Waffen und Großspenden – wie die Hamas ihre Macht wieder ausbaut

Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft begrüßte die Ausladung. „Wer Terrororganisationen wie die Hisbollah oder die Hamas unterstützt oder verherrlicht, darf auf Konzertbühnen keinen Platz haben“, sagte der Bundesvorsitzende Lasse Schauder und erinnerte an den Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 auf das Nova-Festival in Israel. Die Hamas habe „ein genozidales Massaker“ verübt, bei dem über 350 Festivalbesucher ermordet und etliche weitere verschleppt, vergewaltigt oder verletzt wurden, hieß es. Der proisraelische Verein forderte die „konsequente Prüfung aller künftiger Bookings, um antisemitischer Hetze keinen Raum zu geben“.

Sharon Osbourne, Ehefrau von Ozzy Osbourne, hatte am Wochenende die „aggressiven politischen Statements“ der Band bei ihrem Auftritt in Kalifornien kritisiert und Konsequenzen für solche „Hate Speech“ gefordert. „Statements sind nicht aggressiv, anders als der Mord an 20.000 Kindern“, antwortete die Band gegenüber der BBC auf die Kritik.

Hintergrund ist der Krieg im Gaza-Streifen nach dem Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober 2023. Dabei töteten die Hamas und andere extremistische Gruppierungen rund 1200 Menschen und verschleppten mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gaza-Streifen.

Das harte militärische Vorgehen Israels sorgt dabei für Kritik von verschiedenen Staaten, der Internationale Strafgerichtshof hatte im November Haftbefehle gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und den früheren Verteidigungsminister Joav Galant erlassen. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mehr als 51.300 Menschen im Gaza-Streifen getötet, die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden. Die israelische Armee sprach zuletzt von rund 20.000 getöteten Hamas-Terroristen.