Neil Young erklärt, warum seine Musik nicht mehr auf Spotify ist

Neil Young erzählte Howard Stern, warum seine Musik nicht mehr auf Spotify zu hören ist. Im Januar 2022 forderte er die Entfernung seiner Songs.

Neil Young erklärte am Mittwoch (16. November) in einem Gespräch mit Moderator Howard Stern, warum er Anfang des Jahres forderte, dass seine Musik von Spotify entfernt wird. Der Grund dafür waren wohl die Fehlinformationen über Covid-19, die durch Joe Rogan und seinen Podcast „The Joe Rogan Experience“ verbreitet wurden – und dieser eben auch über Spotify vertrieben wurde. Young wollte bereits 2015, dass seine Musik entfernt wird, allerdings aus einem anderen Grund.

Damals beschwerte sich Neil Young über die Qualität, in der man seine Musik auf Spotify hören kann. „Warum sollte ich [die Musik] dort lassen, wenn sie sich anhört wie ein verpixelter Film?“, sagte er damals – der Streamingdienst kam seinem Wunsch nach und entfernte den Großteil seiner Musik. Für Young lag das Problem wirklich nur bei Spotify, denn: „Es gibt Amazon, Apple und QoBuz, das sind drei Streaming-Dienste, die hochauflösend abspielen.“ Obwohl er all diese Anbieter in Betracht zog, landete seine Musik 2016 letztendlich doch wieder bei den Schweden, denn „das ist der Ort, an dem die Leute Musik hören. Ich möchte, dass die Leute meine Musik hören, egal was sie dafür durchmachen müssen. Ich versuche nur, es so zu gestalten, dass sie viel mehr hören und viel mehr Spaß daran haben. Musik ist Musik.“

Im Januar 2022 forderte Neil Young Spotify dann aus anderen Motiven zum Handeln auf. In einem offenen Brief an sein Management und seine Plattenfirma soll er geschrieben haben: „Der Verlust von 60 % der weltweiten Streaming-Einnahmen durch den Austritt aus SPOTIFY ist eine sehr große Sache, ein kostspieliger Schritt, der es aber für unsere Integrität und Überzeugungen wert ist. Fehlinformationen über COVID überschreiten eine Grenze.“

Damit bezog sich Young auf Joe Rogan und seinen Podcast. In einer Folge sprach der mit dem Virologen Robert Wallace Malone, welcher Falschinformationen über den Corona-Impfstoff verbreite. Er verglich zum Beispiel die COVID-19-Impfkampagne in den USA mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten in Deutschland 1933. Joe Rogan, der einen exklusiven Vertrag mit Spotify hat und seinen Podcast daher nur über diese Plattform anbietet, habe Malones Lügen nicht eindeutig widersprochen, teilweise sogar seine eigenen Theorien verbreitet und Malone damit eine Plattform geboten. Neil Young erzählt: „Nachdem ich die Folge hörte, „habe [ich] einfach mein Management angerufen und gesagt: „Wir sind da raus. Holt mich da raus““.

Aktuell sind sowieso kaum noch Songs von Neil Young auf Spotify verfügbar, und der Rocker besteht anscheinend weiterhin auf seine Prinzipien. Da Spotify im Mai 2020 rund 100 Millionen US-Dollar an Joe Rogan für den Erwerb seines Podcasts zahlte und „The Joe Rogan Experience“ einer der erfolgreichsten Podcasts weltweit ist, sieht es unwahrscheinlich aus, dass der streitbare Verschwörungserzähler die Plattform verlässt.

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