Neil Young packt nach 42 Jahren einen Klassiker aus, trotzt dem Eiswetter

Das Konzert fand auf dem Gelände der Lakefield College School in Ontario statt. Neil Young bot eine Mischung aus Klassikern und weniger bekannten Stücken wie „Name of Love“ und „Love/Art Blues“.

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Neil Young spielte am Freitagabend sein erstes vollständiges Konzert des Jahres bei einer Benefizveranstaltung für die Lakefield College School in Ontario auf dem Campusgelände. Es war eine eisige, regnerische Nacht. Die Tickets kosteten bis zu 1.500 Dollar, wobei der gesamte Erlös für die Restaurierung eines 116 Jahre alten Cottages in der Nähe der Schule bestimmt war.

Premiere des Jahres: Ein Solo-Akustikkonzert für einen guten Zweck

Im Gegensatz zu seiner bevorstehenden Love Earth Tour mit den Chromes Hearts war dies ein Solo-Akustikkonzert. Das 18 Songs umfassende Set von Neil Young enthielt vor allem Standards wie „Comes a Time“, „Sugar Mountain“, „Heart of Gold“, ‚Helpless‘, „I Am a Child“ und „After the Gold Rush“. Aber es gab auch einige Überraschungen. Wie „Love/Art Blues“, das er seit 2008 nicht mehr öffentlich gespielt hatte.

Außerdem spielte er zum ersten Mal seit 2014 wieder den 1988 erschienenen CSNY-Super-Deep-Cut „Name of Love“. Der bemerkenswerteste Moment fand in der Mitte des Abends statt, als er sich ein Banjo umhängte. Und zum ersten Mal seit der Solo Trans-Tour 1983 den unbekannten Song „My Boy“ aus dem Album „Old Ways“ spielte. Es ist eine süße, liebevolle Ode an Zeke Young, seinen ältesten Sohn.

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„Why are you growin‘ up so fast/My boy?“, singt er. „Oh, you’d better take your time/Why are you growin‘ up so fast/My son?“

Persönlicher Kontext durch Vintage-Foto auf Social Media

Stunden vor dem Konzert Young postete ein Vintage-Foto von sich selbst mit Zeke als Kleinkind neben seinem verstorbenen Vater, dem Sportjournalisten Scott Young. „Ich habe für Lakefield geübt. Und dabei ‚My Boy‘ gespielt und an meinen eigenen Vater gedacht“, schrieb er. „Ich wusste, dass er dieses Lied gehört haben musste. Mein Vater war ein großartiger Mann. Und Zeke ist ein wunderbarer Sohn. Ich glaube, ‚My Boy‘ ist meine Lieblingsaufnahme von allen, die ich gemacht habe. Ich liebe das Spiel von Ben Keith und Spooner Oldham. Und auch das der anderen Musiker. Sie sind soulige Musiker. Ich habe so viel Glück gehabt!“

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Die Show endete mit „Old Man“, aber eine gedruckte Setliste auf der Bühne verriet, dass er ursprünglich vorhatte, für Solo-Elektro-Versionen von „Throw Your Hatred Down“ und „Rockin‘ in the Free World“ zurückzukommen. Es ist unklar, warum er die letzten beiden Songs gestrichen hat. Aber das miserable Wetter dürfte eine Rolle gespielt haben. (Young lehnt Indoor-Konzerte aufgrund von Covid-Bedenken weitgehend ab. Der einzige Indoor-Termin seiner bevorstehenden Love Earth Tour ist der 13. Juli in der Adidas Arena in Paris.)

Erwartung: Songs aus dem neuen Album „Talkin‘ to the Trees“

Die Love Earth Tour startet am 18. Juni in Rättvik, Schweden. Die US-Tournee beginnt am 8. August in Charlotte, North Carolina. Young hat noch nicht genau verraten, was er auf der Tour spielen wird, aber es ist mit mehreren Songs aus seinem kommenden Album „Talkin‘ to the Trees“ zu rechnen. ROLLING STONE präsentiert die Konzerte in Deutschland.

Andy Greene schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil