NOMINEE FUTURE: Noname

Die junge Poetin und Rapperin Noname ist für die Kategorie „Future“ nominiert. Sie hätte den Preis verdient - warum lest ihr hier.

In der Poetry-Slam-Szene von Chicago, wo sie 1991 als Fatimah Nyeema Warner geboren wurde, gab die junge Dichterin und Performerin sich den Namen Noname Gypsy, weil sie das Nomadische, nie lange an einem Ort Bleibende ihrer Texte betonen wollte. Das „gypsy“ war politisch nicht ganz korrekt, also ließ sie es bald fallen. Da hatte sie sich von den Poetry-Slams bereits verabschiedet und sich dem Freestyle-Rap zugewandt. Sie gastierte auf dem zweiten Album von Chance The Rapper, der ebenfalls aus Chicago stammt und eine Art Mentor für sie war, und stahl ihm die Show. 2016 veröffentlichte sie „Telefone“, ihr erstes Mixtape. Der Plan ging auf, die Mischung aus entspanntem Jazz und seltsam melodiösen Raps machte sie zur neuen großen HipHop-Hoffnung.

Noname löste das Versprechen ein

Zwei Jahre später löste sie das auf „Telefone“ gegebene Versprechen mit ihrem Album „Room 25“ ein. Ein Label brauchte sie da schon nicht mehr – sie war bekannt genug. „Room 25“ ist ein intimes, so könnte man sagen, Coming-of-Fame-Album, auf dem sie zu sanft groovenden Jazz-Tracks in vor sprachlichem Witz und Anspielungen fast platzenden und doch ungeheuer lässig und in einem sehr eigenen melodiösen Stil vorgetragenen Texten ihre Geschichte erzählt und exemplarisch vorführt, was es heißt, als junge schwarze Frau in einem großenteils immer noch misogynen Genre – HipHop – zu arbeiten und in einem von Misogynie und Rassismus geprägten politischen Klima zu leben.

https://www.youtube.com/watch?v=syi60tUIP48

„Spell it like Dylan“

Eine Erzählung, die sie in diesem Jahr mit zwei hervorragenden neuen Singles fortsetze. „I’m Cardi’s engagement ring, I’m America showing off/ I’m Viacom, Viacom, I’m Chappelle in Pelle Pelle/ And rapping like Dya-lan, spell it like Dylan“, rappte sie zuletzt in „Song 32“ selbstbewusst und hatte natürlich recht. Noname ist eine der sprachmächtigsten, inhaltlich und musikalisch interessantesten jungen Künstlerinnen des HipHop.

Am 22. November wird erstmals der International Music Award in Berlin vergeben. Mehr zum IMA erfahrt ihr hier.

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