Oasis: „Be Here Now“ sollte endlich genügend gewürdigt werden

Auf „Morning Glory“ konnten sich alle einigen, die Weltherrschaft winkte, doch Oasis wollten mehr.

Ein gewaltigeres, noch imposanteres Monument wurde von Oasis in Angriff genommen, präpotent und vollgedröhnt, ohne Maß und Muse. Ein Gitarrensturm braust auf, Helikopter-Donner und manisches Feedback verdichten sich apokalyptisch.

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„All my people right here, right now“, sammelt der Tribun die Getreuen, „d’you know what I mean?“. Eine rhetorische Frage, die Antwort gibt er selbst: „Yeah, yeah“. Dies war keine museale Veranstaltung, sondern der gottverdammte Turmbau zu Babel, Schicht für Schicht aufgetragen, Spur um Spur hochgezogen, mehr Limiter, mehr Loops, mehr Reverb.

Kompromissloser monolithischer Mix

Natürlich verprellte „Be Here Now“ die Freunde gefällig-beatlesker Liedkunst. Dabei schlägt „Stand By Me“ nicht nur melodisch „Wonderwall“ um Längen, und „All Around The World“ wuchert mit Streichern, lässt keinen Sound von ’67 unzitiert. Dazu setzt es dynamischen Slide-Blues, brachialen Boogie und verwegene Riffs, kompromisslos in einen monolithischen Mix gesperrt.

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Nichts für Saturierte mithin, Noel Gallagher geht zu „Be Here Now“ gern auf Distanz. Little does he know.

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