Oasis: Wer könnte Bonehead bei den kommenden Shows ersetzen?

Oasis müssen bei den nächsten Shows ohne ihren an Krebs erkrankten Gitarristen Bonehead auskommen

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Die Nachricht kommt für Oasis-Fans als großer Schock. Wie Gitarrist Paul „Bonehead“ Arthurs am 3. Oktober 2025 bekannt gab, ist er an Prostatakrebs erkrankt und muss einige Konzerte aussetzen. Betroffen sind die Shows in Seoul (12.10.), Tokio (15.10.), Melbourne (19.10.) und Sydney (21.10.). Nun stellt sich natürlich die Frage, wer bei den kommenden Konzerten an seiner Stelle die Gitarre übernimmt. Von alten Weggefährten bis Überraschungskandidaten: Wer könnte Bonehead ersetzen?

In Frage kämen etwa Gitarristen, die bereits früher in den Solo-Formationen der Gallaghers aktiv waren. Tim Smith spielte jahrelang Gitarre und übernahm Background-Gesang bei den Noel Gallagher’s High Flying Birds. Jay Mehler, zuvor bei Kasabian, war nach dem Oasis-Ende als Tourgitarrist bei Beady Eye im Einsatz und gehörte später auch zu Liams Solo-Band.

Darüber hinaus gab es in der Vergangenheit weitere Aushilfen aus dem erweiterten Umfeld. Matt Deighton sprang im Jahr 2000 für einige Konzerte bei Oasis ein, als Noel Gallagher eine „Pause“ einlegte – das wäre etwa eine historische Möglichkeit. Steve Cradock von Ocean Colour Scene trat mehrfach als Gastgitarrist bei Liam Gallagher auf und gilt als enger musikalischer Weggefährte.

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Zu Liams Live-Band gehörten seit 2017 zudem Gitarrist Mike Moore und  Multiinstrumentalist Christian Madden, die regelmäßig sowohl seine Solostücke als auch die bekannten Oasis-Songs auf die Bühne bringen. Damit existiert ein enger Kreis an Gitarristen, die das Gallagher-Repertoire bereits erprobt haben und im Bedarfsfall einspringen könnten.

Ging es auch mit zwei Gitarristen?

Natürlich steht auch die Frage im Raum, ob Oasis auf der aktuellen Reunion-Tour überhaupt drei Gitarristen brauchen. Prinzipiell ließe sich das Material selbstverständlich auch mit zwei Gitarristen umsetzen – schließlich war dies über weite Strecken das gängige Line-up der Band. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Songs für die Tour eigens auf drei Gitarren abgestimmt wurden. Das führte auch dazu, dass Noel Gallagher diesmal deutlich mehr Lead-Gitarre spielt. Darum erscheint es eher unwahrscheinlich, dass Oasis ihr aktuelles Dreigitarrenkonzept einfach über Bord werfen. Möglich wäre es jedoch durchaus.
Oder: Andy Bell wechselt wieder an die Gitarre?

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Eine naheliegende Möglichkeit wäre ein erneuter Rollenwechsel innerhalb der Band. Andy Bell, der seit 1999 fest zu Oasis gehört, wurde ursprünglich als Gitarrist verpflichtet, übernahm jedoch bald den Bass. Auch er könnte durchaus den Gitarrenpart übernehmen – dann müssten die Briten eben einen Bassisten finden.

Bonehead ersetzen – vielleicht ja mit Überraschungsgast?

Ebenso denkbar ist, dass Oasis für die anstehenden Termine auf einen Studiomusiker oder einen engen Bekannten der Gallaghers zurückgreifen – jemanden, den bislang niemand auf dem Radar hat und der keine direkte Oasis-Historie mitbringt. Möglich wäre auch ein prominenter Gastauftritt, der die Lücke kurzfristig schließt. Vielleicht ja was sensationelles, Johnny Marr zum Beispiel (man wird ja noch träumen dürfen) Fest steht: Die Fans warten gespannt darauf, wer Paul „Bonehead“ Arthurs vertreten wird – bis dieser glücklicherweise in absehbarer Zeit wieder selbst mit Oasis auf der Bühne stehen kann.

Oasis-Gitarrist Paul „Bonehead“ Arthurs hatte am 3. Oktober bekanntgegeben, dass er an Prostatakrebs erkrankt ist und deshalb mehrere Termine der Reunion-Tour verpassen wird. Betroffen sind die Konzerte in Seoul (12.10.), Tokio (15.10.), Melbourne (19.10.) und Sydney (21.10.). In seinem Statement erklärte Bonehead, er müsse sich für die nächste Phase seiner Behandlung eine Auszeit nehmen, wolle aber im November zur Südamerika-Etappe zurückkehren.

Arthurs schrieb: „Anfang dieses Jahres wurde bei mir Prostatakrebs diagnostiziert. Die gute Nachricht ist: Ich spreche sehr gut auf die Behandlung an, was es mir ermöglicht hat, Teil dieser unglaublichen Tour zu sein. Nun muss ich mir für die nächste Phase meiner Behandlung eine geplante Auszeit nehmen, weshalb ich die Konzerte in Seoul, Tokio, Melbourne und Sydney verpassen werde“. Der Musiker weiter: „Es macht mich wirklich traurig, bei diesen Shows nicht dabei zu sein. Aber es geht mir gut und ich werde rechtzeitig für Südamerika wieder zurück sein. Wenn ihr in diesem Monat zu den Konzerten geht, wünsche ich euch eine großartige Zeit. Und ich freue mich darauf, im November wieder mit der Band auf der Bühne zu stehen. Bonehead. X“

Lorne Thomson Redferns

Markus Brandstetter schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.