Pentagon plant seit Wochen militärische Übernahme Chicagos – Trump droht Baltimore
Pentagon plant Militärübernahme Chicagos, Trump droht Baltimore – Gouverneure wehren sich gegen autoritäre Machtpolitik.
Das Pentagon und Trump haben laut „Washington Post“ seit Wochen Pläne vorbereitet, das Militär nach Chicago zu entsenden. Die Maßnahme wäre Teil von Donald Trumps Machtdemonstration gegen demokratisch regierte Städte. Das Vorgehen in Chicago könnte als Blaupause für ähnliche Einsätze in anderen Städten dienen.
Trump droht Baltimore
Militärführer haben mehrere Szenarien diskutiert, darunter den Einsatz von Tausenden Nationalgardisten im September. Auch der Einsatz aktiver Truppen stand zur Debatte, gilt jedoch als weniger wahrscheinlich, so die Quellen.
Am Sonntag kündigte Trump zudem an, das Militär nach Baltimore zu schicken, um die Stadt von Kriminalität zu „säubern“. „Ich werde die ‚Truppen‘ schicken, wie es in Washington, D.C. bereits geschieht, und schnell die Kriminalität beenden“, schrieb er auf Truth Social.
Marylands Gouverneur Wes Moore reagierte spöttisch und bot Trump an, die Straßen mit ihm gemeinsam abzulaufen – notfalls in einem Golfwagen. „Präsident Knochensporen würde alles tun, um dem Gehen zu entkommen – sogar lügen über die Fortschritte, die wir in Maryland bei der öffentlichen Sicherheit machen“, schrieb Moore auf X.
Widerstand in Illinois
Bereits im Sommer hatte Trump Soldaten nach Washington, D.C., und Los Angeles entsandt, offiziell um Kriminalität und Proteste einzudämmen. Kritiker werfen ihm vor, damit gezielt städtische Bevölkerung einzuschüchtern und oppositionelle Behörden unter Druck zu setzen. Besonders sogenannte „Sanctuary Cities“, die nicht mit den Bundesbehörden bei Abschiebungen kooperieren, stehen auf Trumps Liste.
„Chicago ist ein Chaos. Sie haben einen inkompetenten Bürgermeister, völlig inkompetent“, sagte Trump am Freitag. „Das werden wir als Nächstes regeln. Und das wird nicht einmal schwer sein.“
Reaktionen aus Chicago
Der Gouverneur von Illinois, JB Pritzker, bezeichnete Trumps Vorgehen als „autoritäre Machtergreifung in Großstädten“. Es gebe keine Notlage, die den Einsatz der Nationalgarde oder aktiver Truppen im Bundesstaat rechtfertige.
Auch Chicagos Bürgermeister Brandon Johnson wies Trumps Pläne entschieden zurück: „Wir haben ernsthafte Bedenken gegenüber einem unrechtmäßigen Einsatz von Nationalgardisten in Chicago. Das Vorgehen des Präsidenten ist unkoordiniert, unnötig und unsinnig.“
Johnson verwies zudem auf sinkende Kriminalitätsraten: Innerhalb eines Jahres sei die Zahl der Morde um mehr als 30 Prozent gesunken, Raubüberfälle um 35 Prozent, Schusswaffengewalt fast um 40 Prozent. Auch in Baltimore sind die Zahlen rückläufig: Laut Polizei sind die Tötungsdelikte im Jahresvergleich um 22 Prozent gesunken.
Moore lehnt Einsatz ab
Gouverneur Moore nannte die militärischen Einsätze Trumps „nicht nachhaltig“, „respektlos gegenüber der Nationalgarde“ und „verfassungswidrig“. Er betonte: „Ich werde nicht autorisieren, dass die Maryland National Guard für diesen Zweck eingesetzt wird.“
Trumps Drohungen seien „reine Show“, so Moore, ohne echte Ansätze, die betroffenen Stadtteile zu unterstützen.