ABC – The Lexicon Of Love

Die Platte, mit der die 80er Jahre begannen. Der Himmel hing voller Geigen, Martin Fry sang wie ein Gott, die Anzüge waren aus Goldlame. „The Lexicon Of Love “ ist ein ganz und gar unwahrscheinliches Debüt-Album, Soul aus Sheffield, Funk als Pop, weiße Jungs spielen die Miracles. Und Andy Warhol, der bald Duran Duran-Videos sehen sollte, gefiel es auch.

„The Lexicon Of Love“ ist auch die schönste Arbeit von Trevor Horn und ermöglichte dessen Karriere als stilbildender und schließlich überkandidelter Produzent der Achtziger. ABC bahnten den Weg für „Miami Vice“, The Style Council, Spandau Ballet, Popper-Scheitel, Fliegen, Danny Wilson, Acrylfarben, „Would I Lie To You?“, Bläsersätze. Sie selbst waren nach dieser Platte am Ende, zerfielen in der Wirrnis von „Beauty Stab“, einer grandios misslungenen, aber eben grandiosen LP. So schnell ging es, sogar in den Achtzigern, mit keiner anderen Band abwärts.

Es bleiben „Show Me“, „Poison Arrow“, „Many Happy Returns“, „Tears Are Not Enough“, „The Look Of Love“ und „All Of My Heart“; Songtitel, die man verschwörerisch wispern sollte. Hier gibt es die Singles dazu. Eine verblüffende Funk-Version von „Alphabet Soup“ und „Poison Arrow“ im Jazz-Habitus. Ein paar Demos. Und ein Konzert im Hammersmith Odeon, November 1982. Da war „The Look Of Love“ schon die erfolgreichste britische Platte jenes Jahres. Die beste bestimmt. „Who broke my heart? You did, you did!“

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