Aldous Harding

„Warm Chris“

Beggars (VÖ: 25.3.)

Die Neuseeländerin erweitert ihre Möglichkeiten.

Auf der ersten Single ihres vierten Albums, „Lawn“, spielt uns Hannah Sian Topp alias Aldous Harding einen Streich: Mit fast kindlicher Stimme singt sie ein summendes Lied, das etwas Französisches an sich zu haben scheint – so viel Leichtigkeit! Nach zwei dunklen Alben war das eine Überraschung. Auch anderswo auf „Warm Chris“ variiert die Neuseeländerin ihre Stimme und ihr Songwriting, etwa beim lateinamerikanisch tänzelnden „Passion Babe“, der feierlichen Pianominiatur „She’ll Be Coming Round The Mountain“ oder dem theaterhaften „Leathery Whip“.

Harding lotet konsequent unterschiedliche Ideen aus, ohne dabei ihre sonderbare Perspektive auf die Musik zu verlieren

Auf ihren letzten Werken brachte Harding mit Produzent John Parish (hier wieder dabei) ihre Version von Late-Sixtiesund Early-Seventies-Folk zur Meisterschaft, umgab sich mit einer Aura wie Nico und phrasierte wie Nick Drake. Vielleicht ist es das Thema dieses Repertoires, neue Möglichkeiten auszuloten, jedenfalls nicht dasselbe noch mal zu machen. „Warm Chris“ ist wiederum ein sehr gutes Album, weil Harding konsequent unterschiedliche Ideen auslotet und dabei ihre sonderbare Perspektive auf die Musik nicht verliert.

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