Der Obrist und die Tänzerin von John Malkovich :: (Start 16.1.)

In der aberwitzigen Komödie „Being John Malkovich“ konnte man durch seinen Kopf spazieren. Dass er dort als Regiedebüt diesen psychologisch nuancierten Polit-Thriller ausbrüten würde, passt in seine künstlerische Unberechenbarkeit. Malkovich schildert die Fahndung nach dem Anführer einer Terroristengruppe, die dem peruanischen Leuchtenden Pfad nachempfunden ist. Ohne soziales Pathos zeigt Malkovich das Elend und die Korruption in einem südamerikanischen Land, durch das der Polizist Rejas (Javier Bardem) mit wehmütigem Blick einen Rest an Idealismus trägt Er soll mehrere Bombenattentate und Morde aufklären, die im Namen eines Präsidenten Ezequiel die Hauptstadt erschüttern, ansonsten droht die Machtübernahme durchs Militär. Malkovich inszeniert Rejas Ermittlungen mit kriminalistischer Spannung und intellektuellem Feinsinn. Während Rejas Frau sich mit modischen Belanglosigkeiten befasst und ein Model sich als Attentäterin erweist, Schulmädchen in Miniröcken einen General erschießen und eine experimentielle Theatergruppe den Innenminister tötet, verliebt Rejas sich in die Balletdehrerin (Laura Romante) seiner Tochter. Eine virtuose Balance zwischen Costa Gravas und Cop-Film.

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