J Mascis & The Fog – More Light

Nach der unauffälligen, fast heimlichen Auflösung von Dinosaur Jr kommt deren Kopf und einziges dauerhaftes Mitglied nun endlich mit einem Nachfolgewerk. Dass Mascis das größtenteils im Alleingang eingespielte Werk neben seinem eigenen Namen einer mitglieder- und somit im wahrsten Sinne gesichtslosen Begleitband namens The Fog zuschreibt, mag Psychologen einige Anhaltspunkte über die Schwierigkeiten des Sängers geben, tut der Qualität des vorliegenden Albums aber keinen Abbruch. Schließlich waren Dinosaur Jr auch immer nur auf der Bühne bzw. auf dem Papier eine Band. Der gelernte Drummer und erst später zum von Sonic Youth und der gesamten Grunge-Bewegung verehrten Gitarristen gewachsene Mascis hat schon damals fast alles viel lieber selbst und ganz allein gemacht Wie gewohnt variiert der Meister seine Kompositionen scheinbar willkürlich, darin aber doch beeindruckend stimmig, zwischen dröhnend lauten

Alternative-Rock-Manifesten („More Light“, „Back Before You Go“) und dissonanten Depri-Schmachtern a la „Ammaring“, um dann wieder mit fidel-fröhlichen (das allerdings – der Titel deutet es an – nur musikalisch) Country-Mitsummern wie „Waistin“ zu beeindrucken.

Die Matte mag von grauen und weißen Strähnen durchzogen sein, ohne die Brille würde er wohl desorientiert von der Bühne plumpsen, und auch die Stimme mag sogar noch brüchiger geworden sein – dass bedeutet aber nicht, dass Mascis deshalb weniger wichtig für die Alternative-Rockszene geworden ist. Bloß die Szene ist nicht mehr so wichtig. More light!

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