Liam Gallagher

„C’mon You Know“

Warner (VÖ. 27.5.)

Der Ex-Rebell gibt sich fit und konziliant.

Ob das ein Fazit ist?! „You won’t get the girl you want/ But you get the girl you need.“ Wenn Liam Gallagher damit seine Altersweisheit beweisen wollte, dann kann man nur hoffen, dass seine momentane Ehefrau nicht auf Texte achtet. Aber in „More Power“, dem Eingangsstück seines dritten Solowerks, wird die Attitude schnell mithilfe des Kinderchors klar, der sich ins Thema singt: Hier spricht ein Erwachsener über Fehler, die er als junger Mann, als Sohn, vielleicht als Bruder gemacht hat.

Über allem schweben Lennon/McCartney

Und die er jetzt, mutmaßlich therapiert, anders sieht: „Mother, I admit that I was angry for too long“, singt Gallagher und bezieht sogar den absenten Vater ein: „Father, I can see so many things now that you’re gone.“ Auf „C’mon You Know“ zeigt ein überaus konzilianter Ex-Rebell, was musikalisch von den wilden Zeiten übrig bleibt. Das ist nicht wenig: Wie üblich ruft aus stimmungsvollen Balladen die allgegenwärtige Suche nach „Wonderwall“ 3.0, „I’m Free“ kombiniert Dub-Ryhthmen mit dreckigen Gitarren. Und über allem schweben Lennon/McCartney, denn die haben Liam Gallaghers Handbuch geschrieben.

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